Das Wort ‚Sozialneid‘ hätte das Zeug zum Unwort des Jahres,“ meint Lukas Freiberger, Direktkandidat der Linken im Wetteraukreis. „Von Sozialneid ist immer dann die Rede, wenn Steuern für Superreiche eingefordert werden: Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer oder Übergewinnsteuer. Mit diesem Unwort soll der Mehrheit der Bevölkerung klar gemacht werden, dass es ganz richtig sei, wenn die Reichen immer reicher werden. Nur bedeutet das auch, dass die Armen immer ärmer werden!“
Freiberger verweist auf die zahlreichen Statistiken, die das belegen – von Oxfam, über die Gewerkschaften bis zum Paritätischen Wohlfahrtsverband: Sowohl weltweit als auch in Deutschland nimmt die soziale Ungleichheit immer weiter zu, ohne dass zusätzliche Steuereinnahmen generiert werden.
„Dass Milliardäre nicht gut für eine demokratische Staatsform sind, zeigt aktuell die Entwicklung in den USA,“ sagt Freiberger. „Dort nimmt der reichste Mann der Welt direkt Einfluss auf die Politik. Demokratische und soziale Politik kommen dann nicht mehr vor. Stattdessen werden Profite durch erzwungene ungleiche Handelsabkommen, Wirtschaftskriege und Kriege gesichert. Für diese Politik braucht man die extreme Rechte. Nicht nur in den USA, sondern auch in einem Deutschland, das den Sozialstaat zusammenkürzt, um die Hochrüstung bezahlen zu können. Die AfD ist also nicht die Ursache, sondern der Profiteur zunehmender sozialer Verwerfungen.“
Lukas Freiberger verweist auf die Folgen wachsender Armut und Ungleichheit: „Wenn die Lebensbedingungen für die einkommensschwächeren Teile der Bevölkerung schlechter werden, wächst die Konkurrenz um die knappen Dinge, wie Wohnraum, Kindergartenplätze, Bildungsmöglichkeiten, Gesundheitseinrichtungen usw.. Dieser Sozialneid ist von den Reichen und deren Parteigängern gewollt, denn das lenkt von ihrem Reichtum und ihrem unanständigen Einfluss auf die Politik ab.“