Niddatal, 3. 2. 2022
Anfrage
Nachhaltiges Wasserresourcen- und Gewässermanagement
Vorbemerkung:
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird Grundwasser aus u.a. Taunus und Vogelsberg abgepumpt und in die Metropolregion Frankfurt verkauft.
Die Liefermengen hatten sich immer weiter gesteigert, was in den Trockenperiode der 70er Jahre und 1991/92 zu erheblichen Grundwassersenkungen und Schäden in der Natur und in vielen Gemeinden der Lieferregionen führte. Zwar wurden daraufhin die Fördermengen zunächst beschränkt, dennoch bezieht die Metropolregion weiterhin große Mengen Fernwasser (44 Mio. cbm) aus dem Umland. Leider werden nach wie vor die eigenen Wasserreserven und Möglichkeiten zum Wassersparen kaum genutzt. In den sehr trockenen Sommern 2018 / 2019 / 2020 kam es wieder zu enormen Grundwasserabsenkungen in den Liefergebieten und man kann inzwischen von Raubbau sprechen.
Das Problem mit Trockenheit, Hitze im Sommer und wenig Niederschlägen im Winter betrifft aber nicht nur die Liefergebiete des Fernwassers, sondern auch die Kommunen im Wetteraukreis.
Deshalb die folgenden Fragen.
Fragen:
1. Woher bezieht Niddatal, bzw. beziehen die Stadtteile das Wasser?
Antwort: OVAG, Kaichen hat eigenen Brunnen und speist Trinkwasser ein.
2. Welche eigenen Brunnen gibt es?
Antwort: Es gibt Brunnen in Ilbenstadt, Bönstadt, Kaichen.
3. Gibt es stillgelegte Brunnen im Stadtgebiet Niddatals und wo?
Antwort: Ilbenstadt (neues Kiga-Gelände, Burg-Gräfenröder-Str.) ist akut stillgelegt. Wird aber im Zuge des Kiga-Neubaus für Brauchwasserentnahme reaktiviert.
Bönstadt (oberhalb Erbstädter-Str. / Richtung L3188) ist aktiv. Wird zur Brauchwasserentnahme genutzt.
Wenn ja: Seit wann sind sie stillgelegt? Warum wurden sie stillgelegt?
Antwort: Brunnen Ilbenstadt stillgelegt wegen zu hoher Härtegrade und aufgrund der Kapazität nicht rentabel für Entärtungesanlage.
4. Sind Inbetriebnahmen neuer eigener Brunnen oder sind Reaktivierungen stillgelegter Brunnen geplant?
Antwort: Neue Brunnen derzeit nicht geplant. Reaktivierung akut nicht geplant. Wenn es zukünftig geplant werden sollte, dann wird dies gemeinsam mit OVAG geschehen.
5. Wird in kommunalen Liegenschaften (Verwaltung, Kitas, Bürgerhäusern usw.) Regenwasser, Betriebswasser oder Brauchwasser genutzt?
Antwort: Aktuell nichts dergleichen. Neubau Kiga-Ilbenstadt Brauchwassernutzung durch vorhandenen Brunnen (z.B.Toilettenspülung und Brauchwasserentnahmestelle für Bürger).
6. Wie wird in Niddatal die Wasserversorgung betrieben?
Gibt es einen oder mehrere Zweckverbände? Obliegt das der Kommune selbst?
Ist ein privater Versorger zuständig?
Antwort: Wasserversorgung durch OVAG. Brunnen Kaichen im Wasserverbund Kaichen, Heldenbergen, Bug-Gräfenrode eingebunden.
7. Welche Maßnahmen werden zum Schutz des Grundwassers bereits durchgeführt?
Seit wann werden sie durchgeführt?
Antwort: Grundwasserschutz aufgrund der gesetzlichen Verordnungen und Vorschriften (z.B. Düngemittelverortnung).
Hinwirken auf Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichlinien zum Schutz des Grund- und
Oberflächenwassers.
In Kaichen gibt es diesbezüglich die älteste lokale Kooperation zwischen Landwirtschaft und Wasserversorger zum Schutz des Grundwassers.
8. Sind weitergehende Maßnahmen zum Wasserschutz geplant?
Antwort: In neuen Baugebieten müssen Versickerungsmöglichkeiten geschaffen werden, damit Regenwasser möglichst dort versickern kann wo es anfällt.
Entwickeln von lokalen Wasserschutzstrategien gemeinsam mit dem Wasserversorger OVAG.
9. Setzt sich der Magistrat der Stadt Niddatal für Wassersparen ein? Wie? Gibt es Programme?
Antwort: Abgesehen von der wöchentlich veröffentlichten Wasserampel, wurde im Juli 2021 die
„Gefahrenabwehrverordnung zur Einschränkungen des Verbrauchs von Trinkwasser
bei Notständen“ beschlossen.