Herr Kreistagsvorsitzender, meine Damen und Herren,
ich wurde 63 Jahre alt ohne in der Wetterau oder sonstwo in der Region eine Frau zu sehen, die eine Burka trägt. Es leben einige Frauen mit Ganzkörperverschleierung – diese Kleidung nennt man übrigens Niqab – im Rhein-Main-Gebiet. Mir ist nicht bekannt, dass eine dieser Frauen eine Gefahr für die Menschen der Region dargestellt hätte. Wahrscheinlich sind sie froh, wenn sie nicht von den fanatischen Frauenverstehern aus der Rechten Szene drangsaliert und angegriffen werden. Die Ausbreitung des Islamismus – also der aus dem islamischen Glauben begründeten Gewalt – stoppt niemand damit, dass Frauen vorgeschrieben wird, was sie anziehen sollen.
Ein Blick in das Programm der NPD reicht, und frau weiß, dieser neue Drank, die „tiefe Diskriminierung der Frau“ anzuprangern, ist nicht Teil der rechten Politik. Es gibt keinen Programmpunkt zu Frauenthemen und schon gar keinen, der sich gegen gesellschaftliche Diskriminierung stellt. Frauen sind für die NPD nur als Teil einer Familie vorstellbar. Nichts zu gleichem Lohn für gleiche Arbeit, nichts zur Unterstützung von Frauen für eine bessere Bildung und Ausbildung oder gar über die Besetzung von Führungspositionen. Einfach nichts – außer: Frauen sollen Kinder kriegen und Abtreibung soll verboten werden – bis auf wenige Ausnahmefälle.
Es handelt sich bei diesem NPD-Antrag um einen reinen Hass-Antrag und deshalb sollte er abgelehnt werden.