Anfang März wurde ein schwer kriegstraumatisierter Rom unter einem Vorwand aus der Psychiatrie Gießen ins Ausländeramt Wetterau gelockt. Angeblich sollte er wegen der Kostenübernahme seines Klinikaufenthalts persönlich erscheinen. Doch im Ausländeramt wurde er von zwei Polizisten verhaftet, um abgeschoben zu werden. Eine Sozialarbeiterin begleitete den schwerkranken Mann. Sie wies den anwesenden Amtsarzt auf die Schwere der Erkrankung hin, was dieser lapidar abtat.
Gabi Faulhaber, Landtagsabgeordnete und Kreistagsabgeordnete im Wetteraukreis der Linken, verurteilt diese Vorgehensweise scharf: „Schwertraumatisiert hat dieser Mann im Kosovo keine Lebenschance. Nachdem ihm nun erneut der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, ist sowieso nicht zu erwarten, dass er seine Kriegserlebnisse verarbeiten und einfach weiterleben kann.
DIE LINKE. Kreistagsfraktion akzeptiert dieses hinterhältige Vorgehen nicht und fordert vom Landrat, dem die Dienst-und Fachaufsicht obliegt, eine Erklärung. Angeblich wird bei Abschiebungen jeder Einzelfall sorgfältig geprüft – doch hier wurde ohne Gnade und ohne jedes Maß verfahren. Dass sich auch noch ein Arzt für dieses Vorgehen einspannen ließ, zeigt einen atemberaubenden Werteverfall und erinnert an dunkle Zeiten deutscher Geschichte!“