Die Jahreshauptversammlung des Vereins „Linke hartz4-Hilfe Wetterau“ bestätigte den bisherigen Vorstand im Amt.
Vorsitzende Anja ElFechtali berichtete über die Aktivitäten im vergangenen Jahr: „Leider kommen sehr viele Hilfesuchende in unsere Sozialsprechstunde. Durch die Coronakrise haben Jobcenter und andere Ämter für den Publikumsverkehr geschlossen. Das hat Folgen. Denn man kann sich den Eingang von Unterlagen nicht bestätigen lassen und wieder geht viel verloren. Zudem können Bescheinigungen von anderen Ämtern, Krankenkassen usw. nicht persönlich besorgt werden. Alles Nötige schriftlich anzufordern, dauert oft sehr lange und damit können Termine oft nicht eingehalten werden. Was wiederum zu Schwierigkeiten führt. Die Sachbearbeiter*innen beim Jobcenter sind offensichtlich auch überlastet durch die Situation. Allein im April 2020 wurden mehr als 850 Neuanträge beim Jobcenter gestellt!“
Der Kassenwart Peter Eickmann möchte die Mitgliederzahl des Vereins deutlich erhöhen. Viele Mitglieder können nur den Mindestbeitrag von einem Euro monatlich bezahlen. Fördermitglied kann man mit fünf Euro oder mehr monatlich werden. „Wenn der Verein über eine bessere finazielle Ausstattung verfügen würde, können wir auch mal jemandem unter die Arme greifen, der/die in einer Notlage ist“, sagte er.
Wenn es die Corona-Gefahrenlage zulässt, können auch wieder Veranstaltungen stattfinden. Das fünfte Forum der Linken Hartz4-Hilfe soll zum Thema „Billigarbeit, Saisonarbeit und Arbeitstourismus“ gehen. Außerdem ist eine Informationsveranstaltung in Zusammenarbeit mit dem DGB geplant, die osteuropäische Arbeiter*innen über das deutsche Arbeitsrecht informiert.
Karlheinz Hofmann, der stellvertretende Vorsitzende, möchte dazu ermuntern, aktiv in den Sprechstunden mitzuhelfen. Angesichts der vielen Hilfesuchenden könne man Unterstüzung gebrauchen: „Natürlich braucht man für Vieles fundierte Kenntnisse des Sozialgesetzbuches. Aber es gibt so viele kleine Hilfen, die auch Einsteiger*innen leisten können.“
Coronabedingt fanden 2020 keine Fortbildungen im SGB II statt. Auch die Treffen der Hessischen Sozialsprechstunden mussten ausfallen. „Sobald das geht, wollen wir das wieder organisieren“, hofft Anja ElFechtali.