Immer wieder gab es für die Mitarbeiter*innen die Bedrohung, dass Conti Karben schließen müsste. Um ihre Arbeitsplätze zu sichern, hat die Belegschaft massive Zugeständnisse an die Konzernleitung gemacht: Verzicht auf Lohnerhöhungen, Verzicht auf Weihnachtsgeld und vieles mehr. 52 Millionen wurden so eingespart.
Doch genützt hat das im Ergebnis wenig: Statt die Produktion in Karben umzustellen – weg von der Autoindustrie – investierte die Geschäftsleitung lieber im Ausland. Mit den eingesparten Lohngeldern der Belegschaft wurden Werke in Ungarn und Litauen gebaut.
Es war schon lange absehbar, dass die Autozuliefererbranche zurückgehen wird. Es gab seitens des Betriebsrates und der Belegschaft auch Vorschläge für Veränderungen in der Produktion.
Die Konzernleitung ist aber nicht am Wohl ihrer Mitarbeiter*innen interessiert, sondern sucht nach hohen Profitmargen. Arbeitskräfte und Produktionsstätten sind im Ausland billiger.
Bundesweit will Conti 13 000 Stellen abbauen. In Karben sind es 1080. Davon ca. 800 aus der Stammbelegschaft und 200 Leiharbeiter*innen. Für viele Beschäftigte ist das eine Katastrophe – besonders für die Älteren. Sie werden nur sehr schwer einen anderen Arbeitsplatz finden. Conti-Karben bildet auch aus. Ob die AzuBis alternative Ausbildungsbetriebe finden können, ist unsicher.
Die Stadt Karben wäre von einer Werksschließung stark betroffen. Nicht nur die fehlende Gewerbesteuer ist ein Problem. Auch die Nachnutzung des Gebäudes. Wenn 12 Hektar Betriebsfläche zur Bauruine werden, kann das die Stadt nicht hinnehmen.