Die Fraktion DIE LINKE. stellt zur Kreistagssitzung am 8. Dezember 2021 folgenden Antrag:
Weiterbildungen zum Thema „Geschlechtliche Vielfalt“ für Mitarbeiter*innen
des Landkreises
Der Kreistag möge beschließen:
Ab dem Jahr 2022 werden für alle Mitarbeiter*innen des Wetteraukreises, insbesondere für die Mitarbeiter*innen mit regelmäßigem Kontakt zu Bürger*innen Weiterbildungen zum Thema „LGBTIQA* und Geschlechtliche Vielfalt“ angeboten.
Die Kosten übernimmt der Landkreis.
Schwerpunkte der Weiterbildung sollen vor allem „Umgang mit trans*- und intergeschlechtlichen Personen“, „Umgang mit Namens-, sowie Personenstands-änderungsoptionen, insbesondere dem dritten Geschlechtseintrag sowie dem Ergänzungsausweis der dgti e.V.“ sein.
Ebenfalls sollen Erfahrungen mit geschlechtlicher Vielfalt im eigenen Umfeld und nicht-diskriminierende Umgangsweisen zur Sprache kommen.
Begründung:
Der Umgang mit Personen, die in ihrem Geschlecht oder ihrer Sexualität nicht der Norm entsprechen, ist nicht schwierig. Man muss es nur lernen. Ohne einen Kontakt zu betroffenen Personen im eigenen Umfeld ist das jedoch schwierig und die Gefahr, Betroffene zu diskriminieren, hoch. Im Kontakt mit Bürger*innen sollte das Mitarbeiter*innen, und somit auch Vertreter*innen des Wetteraukreises, nicht passieren, da solche Erlebnisse das Vertrauen in den Kreis als Ansprechpartner und Hilfestelle schwächen.
Der Wetteraukreis muss sich für all seine Bürger*innen einsetzen. Somit soll er auch dafür sorgen, dass sein Personal für Besonderheiten im Arbeitsumgang und alternative Lebensentwürfe sensibilisiert wird. Insbesondere bei Melde- und Zulassungsstellen lässt sich diskriminierendes Verhalten leicht umgehen, wenn die Mitarbeiter*innen beispielsweise über den Umgang und die Möglichkeiten zur Akzeptanz eines Ergänzungsausweises geschult wurden oder wissen, dass man Menschen ihr Geschlecht nicht immer ansehen kann. Dieses Wissen sorgt jedoch nicht nur im Arbeitsalltag für einen Gewinn, sondern auch im Privatleben der Mitarbeiter*innen. So kann sich der Umgang untereinander, besonders im Kontakt mit queeren Kolleg*innen angenehmer gestalten, oder ein respektvoller Umgang mit Varianten der Geschlechtsentwicklung auch im Privatleben gefördert werden.