2000 Unternehmen stellen einen Antrag auf Befreiung von der Ökostromumlage
Um 13 Prozent wird die OVAG ab 1. Januar 2013 den Strompreis erhöhen. Auch bei anderen Anbietern sind Strompreiserhöhungen zu erwarten.
Ausgerechnet die zukunftsfähigen erneuerbaren Energien müssen derzeit als Sündenbock für Strompreiserhöhungen herhalten. Die Erhöhung der Ökostromumlage wird zum willkommenen Anlass genommen, die Strompreise auch 2013 weiter nach oben zu drehen.
„Die Strompreiserhöhung trifft vor allem die privaten Verbraucher“, kritisiert Maik Otte, stellvertretender Vorsitzender der Linken Wetterau. Laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle sind derzeit bereits 700 Unternehmen von der Ökostromumlage befreit, weitere 2000 Unternehmen haben für 2013 einen Antrag auf Befreiung gestellt.
„Energiefressende Unternehmen stehlen sich aus der Verantwortung, während die Verbraucher die Energiewende fast allein bezahlen“, meint Otte. „Die Steigerung der Ökostromumlage mag für viele Familien verkraftbar erscheinen. Erhöht die OVAG aber um 13,2 Prozent, dann ist das für eine einkommensschwache vierköpfige Familie eine Mehrbelastung von rund 136 Euro im Jahr. Das ist kein Pappenstiel.“
DIE LINKE. fordert einen Sozialtarif für Strom. „Die OVAG – als Unternehmen im kommunalen Besitz – sollte soziale Verantwortung zeigen“, fordert Otte und schlägt darüber hinaus vor: „Mit einem Zuschuss könnte die OVAG einkommensschwache Haushalte zum Kauf energiesparender Elektrogeräte ermuntern.“
Schon heute wird jeder Jahr 800 000 Menschen der Strom abgestellt. Laut Verbraucherzentralen sind rund 15 Prozent aller deutschen Haushalte von Stromsperren betroffen.