Vom Wasser reden und Wein trinken?

„Im Kreistag reden die Parteien SPD und CDU ständig über Sparmaßnahmen, doch in der Verbandsversammlung der ZOV (Zweckverband Oberhessischer Versorgungsbetriebe) erhöhen sie das Budget für ihre Fraktionsmitglieder“, wundert sich der linke Kreistagsabgeordnete Rudi Kreich.

 

Innerhalb weniger Jahre wurde die Zahl der Fraktionssitzungen von 12 auf 24 jährlich verdoppelt. Die teilnehmenden Fraktionsmitglieder erhalten pro Sitzung 80 Euro Aufwandsentschädigung – wenn zwei Sitzungen am Tag stattfinden 160 Euro.
Hinzu kommt einmal jährlich eine zweitägige Fraktionssitzung mit einer Aufwandsentschädigung von 240 € je Teilnehmer. Dieser Teil der Aufwandsentschädigung schlägt insgesamt mit ca. 13 000 € zu Buche . (Quelle : Wetteraukreis.de / Service / Kreisverwaltung / Beteiligungen des Wetteraukreises / ZOV Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe / Der Zweckverband – Verwaltungsorgane / Verbandsversammlung und Vorstand)

Vermutlich gelten ähnliche Entschädigungssatzungen auch für die Gremien der Tochterunternehmen OVAG , OVAG Energie AG , OVAG Netz AG , VGO und OVVG.

„Man kann nicht Wasser predigen und Wein trinken“, findet Kreich und er moniert: „Es sind die gleichen Personen, die im Kreistag das Sparen propagieren und in der Verbandsversammlung überhaupt nicht sparsam sind.“

Kreich hält es für besser, auch in den Gremien der Beteiligungsgesellschaften zu sparen. Dafür könnten dann Sozialtarife für Strom und Wasser eingeführt werden. Möglich sei auch, dass einkommensschwache Haushalte einen Zuschuss zum Kauf von energiesparenden Elektrogeräten erhalten. Sehr nötig findet der linke Kreistagsabgeordnete auch ein Sozialticket für den öffentlichen Nahverkehr.