In Friedberg ist Wohnraum knapp und der Bedarf groß.

Anfrage der Linken zur Stadtverordnetenversammlung Friedberg – März 2013

Deswegen kaufte die Städtische Wohnungsbaugesellschaft einen Teil der „Housing-Area“ – mit Unterstützung der Stadt. Der Bürgermeister versprach eine soziale und ökologische Entwicklung des Viertels. Doch nun werden Teile des Geländes an Investoren verkauft. Für Sozialwohnungen wird fast nichts getan: lediglich 18 Wohnungen wurden von der Gesellschaft „Eigener Herd ist Goldes wert“ gekauft und soll für bezahlbare Wohnungen saniert werden.

Sven Weiberg, linker Stadtverordneter in Friedberg, beantragte, dass die Stadt dort in Eigenregie Wohnraum entwickelt. Weiberg denkt an einen Mix aus Einzimmer-Appartments und WG-geeigneten Mehrraumwohnungen. Außerdem sollte auf der Fläche ein Nullenergieviertel entstehen.

Anfrage:

Gemäß den Vergaberichtlinien des Magistrats zum Verkauf von Baugrundstücken verkauft die Stadt Grundstücke in Baugebieten einkommensabhängig unterhalb des Bodenrichtwertes.

 

Sven Weiberg richtete an den Magistrat folgende Fragen:

1. Mit welchen Summen wurde der Erwerb von Baugrundstücken in Bezug auf den Bodenrichtwert seit dem jahr 2000 gefördert? Also konkret: wie groß ist die Differenz zwischen dem Bodenrichtwert und dem erzielten Verkaufspreis bei allen Grundstücken die seit 1. 1. 2000 gemäß den Vergaberichtlinien verkauft wurden? Ich bitte um eine Aufstellung aufgeschlüsselt nach Baugebieten bzw. (sofern dies nicht zumutbar ist) mindestens nach Ortsteilen.

2. Mit welchen Summen hat die Stadt Friedberg seit dem 1. 1. 2000 direkt oder indirekt die Einrichtung von Sozialwohnungen gefördert? 
Ich bitte um eine Aufstellung aller diesbezüglichen Projekte, auch wenn konkrete Förderungssummen nicht ermittelt werden können.

 

Antwort:
Erster Stadtrat Ziebarth beantwortete die Anfrage in Vertretung für Bürgermeister Keller wie folgt:

 

Baugebiet                              Kaufpreis nach Vergaberichtlinien            Richtwert

„Auf dem See“ – Kernstadt                      395 Euro/qm                        550 Euro/qm

„Am Heidenstockweg“

Bruchenbrücken                                       –                                          230 Euro

„Südlich des Riedwegs“ 

Kernstadt                                                245 Euro/qm                        320 Euro/qm

„Hinter der Fauerbach“

Kernstadt                                               190 Euro/qm                        250 Euro/qm

 

 

Aufstellung geförderter Sozialwohnungen der Stadt Friedberg (Hessen) ab 1. 1. 2000

 

1. Friedberger Wohnungsbau GmbH

    Wetterauer Straße 46, Dorheim

    6 Wohneinheiten

    (2001) Förderbetrag pro Wohneinheit: 20 451, 67 Euro

    Gesamtförderung: 122 710,02 Euro

 

2. Friedberger Wohnungsbau GmbH

    Wetterauer Straße 46, Dorheim

    6 Wohneinheiten

    (2002) Förderbetrag pro Wohneinheit: 20 451,67

    Gesamtförderung: 122 710,02 Euro

 

3. Friedberger Wohnungsbau GmbH

    Hospitalgasse 27, Friedberg

    18 Wohneinheiten

    (2003) Förderbetrag pro Wohneinheit 20 451,67 Euro

    Gesamtförderung: 368 130,06 Euro

 

4. Friedberger Wohnungsbau GmbH

    Am alten Jugendzentrum

    37 Wohneinheiten

    (2004) Förderbetrag pro Wohneinheit: 20 450 Euro

    Gesamtförderung: 756 650 Euro

 

5. Lebenshilfe e.V. Wetterau

    Hauptstraße 25-27, Friedberg

    (2002) 6 behindertengerechte Wohneinheiten

    (2003) 2 behindertengerechte Wohneinheiten

    Förderbetrag pro Wohneinheit -/10 000  Euro

    Gesamförderung: 122 258,38 Euro

 

6. Lebenshilfe e.V. Wetterau

    Hauptstraße 25, Friedberg

    (2008) 2 behindertengerechte Wohneinheiten

    Förderbetrag pro Wohneinheit: 10 000 Euro

    Gesamtbetrag: 20 000 Euro

 

Gesamtsumme alles Maßnahmen: 1 492 458,48 Euro