Eine bezahlbare Wohnung zu finden ist schwer in Friedberg. Zum Teil werden Kaltmieten von 10 Euro oder mehr verlangt. Auch das Angebot an Sozialwohnungen reicht nicht aus. Es gibt viel mehr Anwärter/innen als es Wohnungen gibt. Dass die Friedberger Wohnungsbaugesellschaft vor kurzem ein Drittel ihres Bestandes verkauft hat, verschärft die Situation zusätzlich. Diese Wohnungen sind nun in den Händen eines privaten Investors. Der möchte damit Profit machen und erhöht die Mieten.
Arme Menschen – aber auch Normalverdiener/innen und Studierende – müssen darunter leiden. Dies ist falsch.
Friedberg soll als Wohnort für alle Menschen geeignet sein. Deshalb muss die Stadt mehr für den Bau von bezahlbaren Wohnungen und Sozialwohnungen tun. Die gegenwärtige Entwicklung in der Housing-Area wird diesen Zielen nicht gerecht. Bis jetzt sind 17 Sozialwohnungen von der Wohnungsbaugenossenschaft „Eigener Herd ist Goldes wert“ geplant. Weitere 30 bis 50 sollen von der stadteigenen Friedberger Wohnungsbaugesellschaft geschaffen werden. Selbst wenn dies realisiert wird: Das ist bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein.
Unser Ziel ist es, mehr Sozialwohnungen und mehr bezahlbare Wohnungen für Durchschnittsverdiener/innen zu schaffen. Dabei sollen die Gebäude in Niedrigenergie- oder Passivhausbauweise errichtet werden. Mittel- und langfristig werden die Energiepreise steigen. Die Bewohner/innen sind davor zu schützen. Deshalb ist es nötig, bei dieser Frage über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus zu gehen.
Klar ist, dass dieses Ziel nicht ohne finanzielle Unterstützung der Stadt zu realisieren ist. Hier sind wir für neue Prioritäten in der Wohnraumförderung. Die Stadt hat den Erwerb von Baugrundstücken für Einfamilienhäuser in den letzten Jahren mit Millionensummen subventioniert. Für Sozialwohnungen wurden das letzte Mal 2004 nennenswerte Summen bereit gestellt. Auch für den vierten Bauabschnitt am Steinernen Kreuz werden wohl wieder Grundstücke deutlich unter Verkehrswert verkauft. Die Stadt verzichtet dort auf etwa zwei Millionen Euro Erlöse. Ein Teil davon sollte besser für bezahlbaren und zukunftsfähigen Wohnraum ausgegeben werden.