Einstellung einer/s Integrationsbeauftragten

DIE LINKE. stellt zur Kreistagssitzung am 28. August 2013 folgenden Antrag:

Der Kreistag möge beschließen:

1. Im Wetteraukreis wird die Stelle eines Integrationsbeauftragten/einer Integrationsbeauftragten als Vollzeitstelle geschaffen, die mit einer/m Mitarbeiter/in mit Migrationshintergrund besetzt wird. Der/die Mitarbeiter/in wird mit einer Stellenbeschreibung eingesetzt, der die Aufgaben zugrundeliegen, wie sie in den Handlungsempfehlungen für kommunale Integrationsprozesse in Hessen vom März 2007: „Land und Kommunen –Hand in Hand für eine gute Integration“, (herausgegeben vom Hessischen Sozialministerium, dem Hessischen Städtetag, dem Hessischen Städte- und Gemeindebund und dem Hessischen Landkreistag) entwickelt ist.

2. Eine Studie zur Lebenssituation von Migrant/inn/en und dem Stand der Integration in der Wetterau wird erstellt.

3. Ein Integrationskonzept für den Wetteraukreis wird ausgearbeitet.

4. Die Umsetzung des Integrationskonzeptes wird regelmäßig evaluiert.

Begründung:

„Die Hessische Landesregierung und eine große Zahl der Städte, Gemeinden und Landkreise betrachten Integration als eine Querschnittsaufgabe aller gesellschaftlich, wirtschaftlich, kulturell und politisch relevanten Handlungsfelder.“

So zu lesen in den Leitlinien und Handlungsempfehlungen für kommunale Integrationsprozesse in Hessen vom März 2007: „Land und Kommunen –Hand in Hand für eine gute Integration“, herausgegeben vom Hessischen Sozialministerium, dem Hessischen Städtetag, dem Hessischen Städte- und Gemeindebund und dem Hessischen Landkreistag.

Mit der Wahrnehmung dieser Querschnittsaufgabe, haben Bundesländer – aber auch viele Landkreise, Städte und Gemeinden Integrationsbeauftragte benannt.

Integrationsbeauftragte gibt es in unseren Nachbarkreisen Gießen, Offenbach, Frankfurt und bereits in zahlreichen Städten und Gemeinden.

Warum ein/e Intergrationsbeauftragte/r? Was ist der Unterschied zur Stabsstelle Integration in der Kreisverwaltung?

Integrationsbeauftragte arbeiten politisch. Die Hauptaufgabe der/s Integrationsbeauftragten liegt darin, die Grundsatzfragen der Ausländer- und Integrationspolitik des Kreises zu gestalten.

Integrationsprozesse werden analysiert. Daraus kann eine Konzeption von Maßnahmen zum Abbau von Integrationshemmnissen im rechtlichen, administrativen und sozialen Bereich entwickelt werden.

Konzepte und Ziele werden mit den erreichten Schritten bei der Integration abgeglichen.

In allen Aufgabenbereichen arbeitet die/der Integrationsbeauftragte eng mit kommunalen Migrant/inn/envertretungen, Verbänden, Organisationen, Initiativen, zusammen. Er/sie steht in Kontakt mit dem hessischen Integrationsbeirat, den Verbänden/Einrichtungen des Arbeitsmarktes, den politisch Verantwortlichen verschiedener Ebenen, den Glaubensgemeinschaften, Schulen und Berufsschulen.

Möglich wäre auch die Wahrnehmung der Rolle einer/s Ombutsfrau/mannes als unabhängige/r Ansprechpartner /in bei Konfliktfällen mit der Ausländerbehörde.

Auch im Wetteraukreis ist ein dauerhafter Dialog der gesellschaftlichen Akteure nötig.

Das kann die Stabsstelle Integration in der derzeitigen Ausrichtung nicht leisten. Sie ist ein einzelner Akteur. Notwendig wäre jedoch eine Übergreifende Arbeitsweise unter Einbeziehung aller Akteure, wozu eine Vollzeitstelle nötig ist.

Mit freundlichen Grüßen

Gabi Faulhaber

Fraktion DIE LINKE.

Anlage: Auszug aus den Leitlinien und Handlungsempfehlungen der Hessischen Landesregierung für kommunale Integrationsprozesse in Hessen „Land und Kommunen – Hand in Hand für eine gute Integration“

Anlage:

Auzug aus: Leitlinien und Handlungsempfehlungen für kommunale Integrationsprozesse in Hessen vom März 2007, „Land und Kommunen –Hand in Hand für eine gute Integration (herausgegeben vom Hessischen Sozialministerium, dem Hessischen Städtetag, dem Hessischen Städte- und Gemeindebund und dem Hessischen Landkreistag)

V. Struktureller Ansatz

Damit Integration gelingen kann, ist ein dauerhafter Dialog unter Einbeziehung der für das Gemeindeleben wesentlichen Organisationen und gesellschaftlichen Gruppen, der die Potentiale der Migrantinnen und Migranten berücksichtigt, ebenso erforderlich wie eine Steuerungsmöglichkeit durch die Kommunen und die beratenden Gremien und der Einsatz operativer Kräfte bei der Umsetzung von Integrationsmaßnahmen.

Als beispielhafte Strukturansätze sind das Einbeziehen aller vor Ort lebenden Einwohner in den Integrationsprozess, das Einbeziehen aller Zuwanderergruppen in den Dialog und in das soziale Gefüge der Kommune, die Einrichtung einer zentralen Koordinierungs- und Anlaufstelle, die institutionalisierte Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen den beteiligten Ämtern, Einrichtungen und Organisationen und die Kooperation mit den Ausländerbeiräten zu nennen.“

VI. Querschnittsthemen und Handlungsfelder

Ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und interkulturelle Kompetenz sind grundlegende Fähigkeiten, die die Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration bilden und sich quer durch alle Handlungsfelder ziehen. Sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und Regeldienste als auch die Migranten und Migrantenorganisationen müssen sich über ihre jeweilige Rolle im Integrationsprozess bewusst sein und über die Fähigkeit und Sensibilität verfügen, die besondere Sichtweise des Gegenübers wahrzunehmen und angemessen zu handeln.

VI.1 Querschnittsthemen

Sprachkompetenz

– Sprachförderangebote für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund
– Elternkurse, Mama lernt Deutsch – Kurse – Angebote für Familien – Deutschkurse für
  Erwachsene

Interkulturelle Kompetenz

– Sensibilisierung der Ämter, Institutionen und der Öffentlichkeit für Integrationsfragen
– Fortbildung städtischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
– Sensibilisierung der Migrantenorganisationen
– Sensibilisierung der islamischen und anderer religiöser Verbände

VI.2 Handlungsfelder

Die Handlungsfelder „Kindergarten und Schule“, „Jugendarbeit, Sport und Freizeit“, „Ausbildung und Beruf“, „Wohnen und Leben im Stadtteil“, „Kultur“, „Gesundheit und Alter“, „Stadtteilplanung und Stadtteilentwicklung“ und „Integrationsforschung“ sind die zentralen Handlungsfelder für Integration. In den Handlungsfeldern sind Maßnahmen und Bausteine zu entwickeln, die in den Handlungsfeldern genannten Beispiele und Anregungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Kindergarten und Schule

Für Kinder aus zugewanderten Familien sind gute Deutschkenntnisse Voraussetzung für einen erfolgreichen Schulbesuch. Zudem ist die deutsche Sprache die gemeinsame Sprache und Voraussetzung für ein Miteinander für Kinder aller Nationen im Kindergarten und in der Schule. Sprachkenntnisse sollen möglichst frühzeitig vor der Einschulung bereits im Kindergartenalter erworben und gezielt gefördert werden. Damit Kinder im Kindergarten und in der Schule aktiv von ihren Eltern begleitet und unterstützt werden können, sind Sprachkurse und Bildungsangebote für Eltern mit Migrationshintergrund ebenso wichtig wie die Elternarbeit selbst.

– Sprachförderprogramme für Kinder mit Migrationshintergrund in Kindergarten und
  ergänzend zur Schule
– Interkulturelles Lernen im Kindergarten, in Schule und Freizeit
– Inhaltliche und organisatorische Zusammenarbeit von Kindergärten und Grundschulen
– Gemeinsame Elterndienste zur Erleichterung des Übergangs vom Kindergarten zur
  Schule
– Elternbriefe in unterschiedlichen Sprachen als Information zu pädagogischen Themen und
  die Bedeutung des Kindergartenbesuches
– Informationstage oder –vorträge für die Eltern zu Erziehungs-, Bildungs- und
  Gesundheitsthemen in Kooperation von Kindergarten, Schule, Jugendamt,
  Gesundheitsamt, Kinderärzten und mit Migranteneltern als Dolmetscher
– Werbung für einen frühen Kindergartenbesuch über Kindergarteneltern
– Mehrsprachige Einladungen zum Elternabend
– Für Elternabende Migranteneltern als Dolmetscher ansprechen
– Aktive Mitarbeit der Eltern bei Festen, Vorlesen aus verschiedenen Kulturen
– Initiierung von Projekten zum Thema Rollenverständnis/Gleichberechtigung von Mädchen
  und Jungen
– Fortbildung für pädagogische Fachkräfte zum Thema
  Rollenverständnis/Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen
– Fortbildungen der pädagogischen Fachkräfte zum Thema Interkulturelle Kompetenz und
  zur Sprachförderung
– Initiierung von Projekten wie beispielsweise „Frühstart“ und „Ehrenamtliche
  Elternbegleiter“
– Sprachkurse für Eltern/Mütter mit Kinderbetreuung in Kooperation mit dem Jugendamt,
  Kindergarten und Schule
– Einbeziehen von ehrenamtlich Tätigen und Patenschaften (z. B. „Sprachpatenschaften“)
– Hausaufgabenhilfen für Migrantenkinder
– Patenschaften für Hausaufgabenhilfen
– Regelmäßiger „Teenachmittag“ für Kindergarten- und Schulmütter und -väter
  unterschiedlicher Nationalität zum Austausch über Kindererziehung und
  Sprachentwicklung
– Erste-Hilfe-Kurse für Mütter und Väter von Migrantenkindern in Kindertagesstätten in
  Kooperation mit dem Jugendamt durch das Rote Kreuz
– Mehrsprachige Lesungen für Kinder im Grundschulalter

Jugendarbeit, Sport und Freizeit

Sport, Freizeit und die Jugendarbeit bieten gute Möglichkeiten, Jugendliche und junge Erwachsene anzusprechen, zur Mitarbeit zu gewinnen und ihre Integration zu fördern. Wichtig und sinnvoll ist dabei oftmals die Verbindung von Angeboten zur Sprachförderung mit Angeboten der Freizeit und der Jugendarbeit.

– Außerschulische Sprachförderprogramme
– In Sport-, Freizeit- und Jugendarbeit integrierte Sprachangebote
– Aufsuchende Jugendarbeit (z. B. Basketball- Turnier, Fußballturnier)
– Offene Sport- und Freizeitangebote für Migrantengruppen durch Jugendzentren
– Gezielte mädchen- bzw. jungenspezifische Sportangebote
– Sozialpädagogische Projekte mit ethnisch gemischten Teams von Jugendlichen
– Gemeinsame Gestaltung eines für Jugendliche bestimmten Raumes oder einer Fläche im
  Stadtteil
– Einbeziehen der außerschulischen Jugendarbeit und Jugendbildung
– Zusammenarbeit mit den örtlichen Sportvereinen
– Zusammenarbeit mit der Feuerwehr
– Einrichten von Mädchentreffpunkten
– Mädchenprojekte und Jungenprojekte (z. B. Sportprojekte, Projekte zur Gewaltprävention)
– Angebote für konfliktbereite Jugendliche mit Migrationshintergrund
– Einbeziehen von Schulsozialarbeit und Hausaufgabenbetreuung
– Präventionsprojekte an Schulen und an der Schnittstelle von schulischem und
  außerschulischem Bereich
– Einbeziehen der kirchlichen Jugendarbeit
– Motivation der Jugendlichen zur Mitarbeit in örtlichen Vereinen
– Spezielle Angebote für männliche Jugendliche mit Migrationshintergrund zum
  Rollenverständnis der Mädchen und Jungen/Frauen und Männer
– Spezielle Angebote für weibliche Jugendliche mit Migrationshintergrund zum
  Rollenverständnis der Mädchen und Jungen/Frauen und Männer
– Ehrenamtliche Jugendarbeit durch Muttersprachler
– Interkulturelle Theaterprojekte für Jugendliche

Ausbildung und Beruf

Die berufliche Qualifizierung spielt in der Berufswelt eine immer stärkere Rolle. Ausbildung und Beruf sind zudem wesentliche Bereiche, um die Integrationschancen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Beruf und Gesellschaft zu verbessern. Hier müssen Jugendliche, ihre Familien, Schulen, Betriebe und die Jugendarbeit Hand in Hand arbeiten.

– Berufsorientierungsmaßnahmen während der Schulausbildung
– Berufsfindungsprojekte am Übergang Schule – Ausbildung – Beruf
– Ausbildungsbegleitende und –unterstützende Maßnahmen
– In die ausbildungsorientierten Angebote integrierte Sprachkurse
– Einbeziehen der außerschulischen Jugendarbeit
– Mehrsprachige Informationsveranstaltungen für Jugendliche mit Migrationshintergrund
– Angebote und Begleitung beim Übergang Schule – Ausbildung
– Spezielle ausbildungsorientierte Angebote für Mädchen mit Migrationshintergrund
– Maßnahmen zur Qualifizierung und Beschäftigung für junge Menschen ohne
  Hauptschulabschluss (z. B. im Rahmen der Programme „EIBE“ und „FAUB“)
– Niedrigschwellige ausbildungsmotivierende Maßnahmen
– Sprachkurse für Jugendliche zwischen Schule und Beruf
– Stärkung der interkulturellen Kompetenz bei den Akteuren des Arbeitsmarktes
– Förderung der beruflichen Qualifikation durch die Zusammenarbeit mit örtlichen deutschen
  und ausländischen Unternehmen
– Trainingsprogramme mit fachlicher Qualifikation über die jeweilige „Fachsprache“
– Informationsveranstaltungen im Stadtteil unter Einbeziehung der lokalen Wirtschaft und
  der Arbeitsvermittlung Informationskampagnen im Stadtteil über die Möglichkeit der
  beruflichen Integration von Migrantenjugendlichen, Förderung und Einwerbung von
  Ausbildungsplätzen bei Gewerbetreibenden nichtdeutscher Herkunft.

Wohnen und Leben im Stadtteil, Kultur

Integration findet vor Ort im Wohnumfeld, im Stadtteil statt. Hier begegnen sich Menschen aus unterschiedlichen Kulturen in der Nachbarschaft, in Institutionen und Vereinen, in Initiativen und Religionsgemeinschaften.

Nirgendwo sind die Gelegenheiten und Chancen für ein friedliches Miteinander so hoch wie in der Nachbarschaft. Um dies zu ermöglichen, sind hier Migranten, Einheimische, Verwaltung, Institutionen und Vereine gefordert. Die Pflege und der Zugang zu den unterschiedlichen Kulturen, der deutschen und der Herkunftskultur der Zugewanderten, soll dabei Bestandteil und Potential der kommunalen Infrastruktur sein.

– Organisation von Sprachkursen für Eltern
– Mama-lernt-Deutsch-Kurse mit Kinderbetreuung
– Organisation von Sprachkursen als Familienprojekt gemeinsam für Kinder und Eltern
– Einrichtung von Arbeitskreisen/runden Tischen mit Deutschen und Migranten
– Bestimmung von Beauftragten/Vertrauenspersonen aus der Verwaltung, dem Magistrat
  oder von privater Seite insbesondere für Konfliktmanagement
– Einrichtung von Nachbarschaftszentren
– Begegnungsräume schaffen
– Besondere Treffpunkte für Frauen einrichten
– Gemeinsame Stadtteilfeste und internationale Kulturfeste
– Gemeinsame Benefizaktionen zugunsten Dritter initiieren
– Freundeskreise zwischen Deutschen und Zugewanderten
– Einbeziehen und Öffnung von Vereinen
– Beteiligung von religiösen Vereinigungen, z. B. Moscheegemeinden
– Vereinsübergreifende (deutsche und ausländische) Aktivitäten
– Zusammenarbeit von deutschen und ausländischen Vereinen
– Gemeinsamer monatlicher Stammtisch
– Gemeinsame Sportaktivitäten, z.B. Fußballturniere mit gemischten
  Quartiersmannschaften
– Familienpatenschaften
– Frauenprojekte
– Erste Hilfe – Kurs für Migrantinnen gemeinsam mit dem Roten Kreuz
– Angebote für Väter/Männer mit Migrationshintergrund zum Rollenverständnis
– Angebote zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements bei Migranten
– Gemeinsame Lesungen unter Beteiligung der verschiedenen Kulturen
– Gemeindebibliothek als gemeinsames Projekt Bewusstseinsbildung für die Notwendigkeit
  der Integrationsfragen, Öffentlichkeitsarbeit
– Gemeinsame Gestaltung des Wohnumfeldes von Spielplätzen
– Schaffung von gemeinsam nutzbaren Gartenflächen
– Durchführung eines internationalen Kulturfestes gemeinsam mit dem Kulturamt und den
  Partnerschaftsgesellschaften
– Interkulturelle Woche mit interkonfessionellem Friedensgebet
– Neujahrsempfang für Neubürger
– Stadtführungen für Migranten mit Dolmetschern
– Integrationsfördernde Aktivitäten des Ausländerbeirates

Gesundheit und Alter

Um Verantwortung für die eigene Gesundheit und die seiner Kinder übernehmen zu können, sind Informationen über das deutsche Gesundheitswesen, über Vorsorge- und Therapiemöglichkeiten und über die örtlichen Beratungs- und Hilfeangebote ebenso notwendig wie das Wissen über das richtige Gesundheitsverhalten und Gesundheitsrisiken. Für die Migranten und die Regeldienste sind die sprachliche und kulturelle Verständigung Voraussetzung für einen erfolgreichen Verlauf.

Die Zahl der älteren Migrantinnen und Migranten ist in den vergangenen Jahren gewachsen und wird weiterhin ansteigen. Kultursensible Seniorenarbeit will das Leben der älteren Menschen mit Migrationshintergrund und ihre Integrationschancen verbessern.

– Abbau von Sprachbarrieren, Infobörsen im Internet, Gesundheitswegweiser
– Gesundheitsthemen im Rahmen des Projekts „Mama lernt Deutsch“
– Informations- und Beratungsangebote, z. B. durch regionale Gesundheitslotsen
– Berücksichtigung von kulturellen Besonderheiten bei Gesundheitsfragen von Mädchen
  und Frauen mit Migrationshintergrund
– Stärkung der interkulturellen Kompetenz in Einrichtungen des Gesundheitswesens (z. B.
  Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen
– Den religiösen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten ist entsprechende § 6 Abs. 6
  des Hessischen Krankenhausgesetzes Rechnung zu tragen
– Informationsveranstaltungen gemeinsam mit Krankenhäusern, Gesundheitsamt,
  Jugendamt, Kinder- und Frauenärzten, Zahnärzten, Frauenbeauftragten
– Erstellen von mehrsprachigen Gesundheitsführern
– Erstellen eines Ärzteverzeichnisses nach Fremdsprachenkenntnissen der Ärzte
– Berücksichtigung von kulturellen Besonderheiten bei Gesundheitsfragen von Mädchen
  und Frauen mit Migrationshintergrund
– Patenschaften für ältere Migrantinnen und Migranten
– Sprachkurse für Senioren
– Mehrsprachige Beratungen für Senioren
– Öffnung von Seniorentreffs und Vereinen für Migranten
– Gemeinsame Tee- oder Kaffeenachmittage für deutsche Senioren und Senioren

Stadtteilplanung und Stadtteilentwicklung

Nach dem Erlernen der deutschen Sprache ist Wohnen mit einer der wichtigsten Indikatoren für eine gelingende Integration. Bei der Planung und Steuerung von Wohnraum sollen daher die Interessenslagen der Migranten und der Aufnahmegesellschaft berücksichtigt werden.

– Maßnahmen zur Verhinderung einer Gettobildung
– Zusammenführen von Diensten für Deutsche und Zugewanderte
– Bildung von Stadtteilkonferenzen unter Einbeziehung von Migrantenvereinigungen und
  Wohnungsbaugesellschaften
– Planung von sozial angemessenen und nicht verdichteten Wohngebieten
– Bei Planungen die örtlichen Vereine, Nachbarschaften, Kirchengemeinden, Lotsen,
  Migranten-Communities beachten
– Netzwerk stadtteilorientierter Angebote bei der Planung berücksichtigen

Integrationsforschung

Die Evaluation und die Erforschung von Integrationsmaßnahmen und Integrationsthemen können ebenso wie die Erstellung von Migrationsberichten interkommunal und beispielhaft geleistet werden.

– Studien zur Erforschung von Integrationsfragen
– Begleitung und Evaluierung von Projekten und Maßnahmen
– Erstellung von Migrationsberichten