DIE LINKE. Wetterau und die Kreistagsfraktion der Linken beteiligen sich am „Forum zur Armutswirtschaft“, das der Verein „Linke Hartz4-Hilfe“ am 24. März 2015 veranstaltet.
Wir unterstützen das Anliegen des Vereins, und können und dem folgenden Einladungstext nur anschließen:
„Warum laden wir Sie zu einem Forum ein, das sich mit Armutswirtschaft beschäftigt?
Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass in einem reichen Land wie Deutschland die Armut kontinuierlich zunimmt.
Hierzulande gilt ein Fünftel der Bevölkerung als arm oder ist von Armut bedroht. Besonders alleinerziehende Mütter und ihre Kinder sind betroffen.
Aber Armut trifft auch einen wachsenden Teil der Bevölkerung, der Vollzeit arbeitet oder mehrere Jobs hat und dennoch zu wenig verdient, um davon leben zu können.
Um die Armut zu lindern, haben sich rund 900 Tafeln in Deutschland gegründet. Es gibt Kleiderkammern, Mittagstische und Umsonst-Kaufhäuser.
Das ist bei einem Hartz4-Satz von 399,- Euro monatlich eine Zusatz-versorgung, auf die viele Menschen angewiesen sind.
Doch die Betroffenen, die diese Einrichtungen aufsuchen müssen, haben mit starken Schamgefühlen zu kämpfen. Auch ersetzen solche Hilfsangebote nicht eine gesicherte Sozialleistung, ein soziales Recht.
Wegen langer Wartelisten bei den Tafeln, ist ihr Angebot nicht für jeden Betroffenen zugänglich. Auch ist die Belieferung der Ausgabestellen und somit das „Warensortiment“ von der Großzügigkeit der Unternehmen abhängig – oder besser gesagt, von der Menge der nicht verkäuflichen, aussortierten Waren. Ein Recht auf diese Zusatzversorgung gibt es nicht.
Ähnliches gilt auch für die anderen Hilfsangebote.
Wir wollen mit unserem „Forum zur Armutswirtschaft“ nicht die engagierte ehrenamtliche Tätigkeit der Tafelmitarbeiter/innen oder anderer Organisa-tionen in Frage stellen. Ihre Arbeit ist wichtig und ehrenwert. Aber wir wollen darauf aufmerksam machen, dass der Staat sich aus seiner Pflicht zur sozialen Sicherung zurückzieht. Die Folgen des Sozialabbaus werden in die Hände ehrenamtlich engagierter Mitbürger/innen gelegt. Es hat sich eine Art „Schattenwirtschaft“ etabliert. Unternehmen sparen mit ihren Spenden Steuern ein, polieren das Firmenimage auf oder machen mit Ihrer Wohltätigkeit Werbung.
Wir möchten dem Abbau sozialer Rechte nicht einfach weiter zusehen. Wir möchten Ihre Aufmerksamkeit auf eines der dringendsten Probleme unserer Gesellschaft richten.
Armut kann jeden treffen!
Sind Sie vielleicht der/die Nächste?“