„Die Verantwortlichen im Wetteraukreis nehmen die Wohnungsnot nicht zur Kenntnis“, meint Gabi Faulhaber, Kreistagsabgeordnete der Linken. „Besonders im Westkreis fehlen bezahlbare Wohnungen.“ DIE LINKE. kritisiert, dass im kürzlich erschienenen Sozialbericht des Wetteraukreises „Wohnen“ kein Thema ist. Faulhaber: „Dabei ist absehbar, dass die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in nächster Zeit stark ansteigen wird, denn anerkannte Flüchtlinge brauchen genauso eine Wohnung, wie einkommensschwache Bürger/innen des Wetteraukreises.“
Faulhaber führt aus:
„Das PESTEL-Institut veröffentlichte bereits 2012 in einer Studie, dass im Jahr 2017 in der Wetterau 2780 Wohnungen fehlen werden – besonders Sozialwohnungen und barrierefreie Wohnungen. Diese Zahlen sind durch den Zuzug von Flüchtlingen inzwischen schon zu niedrig gegriffen. Denn das Problem wird zusätzlich verschärft, wenn die anerkannten Flüchtlinge nach bezahlbarem Wohnraum suchen werden. Der Bestand an Sozialwohnungen im Kreisgebiet ging in den letzten zehn Jahren um 800 zurück. Gebaut wurden 59 neue Sozialwohnungen. Die Wartelisten der Wohnungsbaugesellschaften der Wetterau sind lang. Allein in Friedberg stehen mehr als 350 Wohnungssuchende auf der Warteliste. “
DIE LINKE. sieht hier dringenden Handlungsbedarf. Wegducken ist nicht mehr möglich.
Auch Kommunalpolitik muss Verantwortung übernehmen. Ein weiterer Verkauf kommunaler Wohnungen muss gestoppt, jede Möglichkeit, den Bestand an bezahlbarem Wohnraum aufzustocken, genutzt werden. DIE LINKE. fordert deshalb, dass in jedem kommunalen Bebauungsplan 30 Prozent geförderte Mietwohnungen oder Sozialwohnungen festgeschrieben werden sollen.