Betreuungszeiten für Kleinkinder müssen ausgeweitet werden.
Zur letzten Stadtverordnetenversammlung hatte die Linke eine Reihe von Fragen zur Betreuung von Kleinkindern gestellt. Dabei gab es zum Teil erschreckende Antworten. Wir haben z.B. gefragt ob schon mal an eine Ausweitung der Betreuungszeiten gedacht wurde. In den städtischen Kitas liegt die maximale Betreuungszeit bei 45 h/Woche (07:30 bis 16:30). In der vom Bürgermeister gezeichneten Erklärung heißt es dazu lapidar: „Mit Betreungszeiten von 45 h/Woche ist die Ausübung einer Vollzeitstelle möglich“. Gerade in Friedberg gibt es einige Menschen die in Frankfurt eine Vollzeitstelle mit 40 h/Woche ausüben. Dazu kommen dann noch mindestens 2,5 h gesetzliche Pause. Es bleiben also höchstens 30 Minuten pro Tag um die Kinder in der Kita abzuliefern, nach Frankfurt zur Arbeit zu kommen, zurück zu kommen und den Nachwuchs wieder abzuholen. Wir fordern den Bürgermeister dazu auf, diese Lebenssituation mal eine Woche umzusetzen und dann seine Aussage zu wiederholen.
Noch schlimmer wird es im nächsten Satz: Es wird behauptet bei Betreuungszeiten über
45 h/Woche bestehe die Gefahr der Kindeswohlgefährdung. Das unterstellt Eltern Ihrem Kind zu schaden, wenn die Betreuung an die normalen Arbeits- und Arbeitswegzeiten angepasst würden. Wir kennen keine Eltern die nicht gern ihre Zeit mit den Kindern verbringen, doch die finanzielle Absicherung der Familie ist notwendig. Und das wird mit dem Vorwurf der Kindeswohlgefährdung öffentlich abgestraft. Anstatt sich den modernen gesellschaftlichen Gegebenheiten anzupassen, wird auf die Moral der 50 Jahre zurückgegriffen. Die angebliche Kindeswohlgefährdung wird auch nicht wissenschaftlich belegt. Es handelt sich bei dieser Behauptung also nicht um eine fachlich Stellungnahme, sondern um eine familienpolitische Zielsetzung des Bürgermeisters.
Wir lehnen es ab, Eltern die Ihre Kinder in liebevolle Obhut geben Nachlässigkeit zu unterstellen. Wir glauben dass Eltern am besten wissen was gut für Ihr Kind ist und wollen Ihnen die Möglichkeit geben sich selbst zu entscheiden. Für manche Eltern, es recht für Alleinerziehende würde ein langfristiger Verzicht auf eine vollwertige Arbeitsstelle auch ein Leben in Armut bedeuten. Aber Kinder sollen kein Armutsrisiko sein!
Die Linke. Friedberg fordert deshalb die Ausweitung der Betreuungszeiten sowohl in der U3 als auch in der Ü3 Betreuung. Eine Betreuungszeit von 50 h/Woche ist das Minimum um Eltern die Aufnahme einer vollwertigen Arbeitsstelle zu ermöglichen. Dabei sollten auch die Zeiten flexibler gestaltet. Nicht jedeR ArbeitnehmerIn kann sich die Arbeitszeiten aussuchen (sog. Gleitzeit). Deswegen wollen wir eine Kita mit festen Öffnungszeiten von mindestens 07:00 h bis 18:00 h.
Für weitere Nachfragen: Sven Weiberg, Tel. 0178-9700753