Fast 6,6 Millarden Euro verschlingt das Hartz IV System für die Verwaltung
Jedes Jahr werden Rekordsummen für die Verwaltung im Hartz IV System ausgegeben. Und jedes Jahr sprengen die Verwaltungskosten das ursprünglich zugeteilte Budget. Das ergeht aus einer Untersuchung des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ). Erstaunlich ist das deshalb, weil eigentlich die Zahl der Hartz IV Bezieher gesunken ist.
Laut den Berechnungen der Arbeitsmarktexperten des BIAJ haben die Kommunen und der Bund im vergangenen Jahr rund 6,55 Millarden Euro für die Verwaltungskosten der Jobcenter berappen müssen. Die tatsächlich veranschlagten Ausgaben wurden somit um ein Vielfaches übertroffen. Ursprünglich waren nämlich etwa 2 Milliarden Euro hierfür veranschlagt. Für der Berechnung des BIAJ wurde auch der Anteil mit einbezogen, den die Kommunen aufbringen mussten.
Immer weniger Hartz IV Bezieher – immer höhere Verwaltungskosten
Trotz sinkender Anzahl von Hartz IV-Leistungsberechtigten sind die Kosten für die Verwaltung erstaunlicherweise seit dem Jahre 2012 jedes Jahr gestiegen. So lag die Zahl der Regelleistungsberechtigten zuletzt bei rund 5,66 Millionen.
Damit der aufgeblähte Apparat am Leben gehalten wird, schichten die Jobcenter Millardensummen aus dem Etat für arbeitsmarktpolitische Förderung in den Verwaltungshaushalt um. Was viele nicht wissen: “Die Ausgaben für Förderungen von Hartz-IV-Beziehern liegen deutlich unter den Ausgaben für die Verwaltung und lagen 2017 bei insgesamt 3,659 Milliarden Euro”. Somit wird extrem viel Geld, das eigentlich für die Förderung von Arbeitssuchenden gedacht war, für den Verwaltungsausbau geklaut.