Die Linke fordert: „Keine Atomstromlieferungen mehr durch die OVAG!“

Mit großer Sorge und Anteilnahme nimmt DIE LINKE. Wetterau die Entwicklungen der letzten Tage in Japan wahr. Die Atomtechnologie ist und bleibt eine gefährliche und lebensfeindliche Technologie. Der Betrieb der Atomkraftwerke bedeutet ein permanentes Risiko, wie das mit vielen Störfällen hoher und höchster Gefahrenstufen über die letzten Jahrzehnte dokumentiert ist. Ein atomarer Supergau, wie in Japan, ist grundsätzlich nie auszuschließen, auch nicht in den europäischen Atomkraftwerken.

Aber nicht nur der Betrieb dieser Kraftwerke ist eine ständige Gefahr! Auch der Abbau von Uran, zur Herstellung der Brennstäbe für den Kraftwerksbetrieb ist bereits ein Eingriff in die Natur und Umwelt mit schweren ökologischen Folgen.

Die nach vielen Jahrzehnten immer noch nicht geklärte dringende Frage einer sicheren Endlagerung von Atommüll aus den Kernkraftwerken dürfte auch in den nächsten Jahrzehnten kaum gelöst werden. Dieser Atommüll muss über einen Zeitraum von hunderttausenden von Jahren sicher gelagert werden, was technisch völlig illusorisch ist.
Von den Kosten der Lagerung, die bei der Stromerzeugung als kalkulatorischer Preisfaktor einfach ausgegrenzt und das Kostenrisiko dem Staat, also letztendlich dem Steuerzahler aufgebürdet wird, einmal ganz abgesehen. Würde man diese Kosten dem Atomstrompreis zuschlagen, wäre der Atomstrom unbezahlbar.

Die atomare Stromerzeugung ist somit bereits im Ansatz ein riesiges Betrugsmodell. Das Risiko hierfür wird der Allgemeinheit untergeschoben, die Milliardengewinne und Milliardensteuersubventionen aber steckt sich die Atomindustrie in die eigene Tasche.

Diese Milliarden können hundertmal gewinnbringender in alternative Energiegewinnung investiert werden. Hiervon partizipiert dann die mittelständische Wirtschaft und nicht nur ausschließlich die Atomindustrie und die Lobby der Börsenspekulanten.

Die LINKE.-Wetterau fordert daher auch für die OVAG baldmöglichst den Ausstieg aus der Kernenergie durch jährliche Steigerungen des Anteils an regenerativen Energien um 10 Prozent als Ersatz für Atomstrom. Die von den Aufsichtsgremien bereits beschlossene Beteiligung der OVAG an einem Offshore-Windenergiepark sowie weitere Investitionen in Windräder vor Ort, werden als wichtiger Schritt hin zur Unabhängigkeit von Atomenergie ausdrücklich begrüßt.

Es wäre aber auch begrüßenswert, wenn vor dem Hintergrund der atomaren Katastrophe in Japan in allen Wetterauer Kommunen nun endlich eine Verabschiedung vom Sankt-Florians-Prinzip bei der Frage der Nutzung von Windenergie stattfinden würde.