In Folge des Klimawandels ist es nicht mehr möglich, die bislang ohne entsprechende Genehmigung als Parkplatz genutzten Wiese Autos abzustellen. Die Brandgefahr ist viel zu hoch. Stattdessen nun Bäume zu fällen und die Fläche zu Schottern ist aber auch keine Lösung. In Zeiten, in denen über eine Verkehrswende diskutiert wird, ist es völlig kontraproduktiv das Verkehrsmittel Auto weiter zu fördern. Dass sich das Verkehrsverhalten insgesamt ändern muss ist eindeutig. Es ist bedauerlich, dass man das Problem nicht im Rahmen der Erarbeitung des Mobilitätskonzeptes aufgegriffen hat. Das Schwimmbad auf dem Schrenzer wurde in einer Zeit gebaut als es noch nicht jeder Weg mit dem Auto zurück gelegt wurde. Warum ist heute nicht mehr möglich, was damals selbstverständlich war?
Das Argument, dass der Shuttlebus nicht genutzt wird, greift nicht. Die Haltestellen an denen der Shuttlebus abfährt sind nicht gekennzeichnet, die Parkplätze ebensowenig und an den nach Butzbach führenden Straßen finden sich keine Hinweisschilder auf Parkgelegenheiten und den Shuttlebus – um nur einige Kritikpunkte zu nennen.
Selbstverständlich gehört zum Shuttlebus auch ein Konzept zur Bewirtschaftung der bereits heute am Schrenzer vorhandenen Parkplätze. Ein Teil sollte den Personengruppen zur Verfügung stehen, die darauf angewiesen sind: Erwachsene, die alleine mit Kindern das Schwimmbad besuchen, und Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Für die übrigen sollten entweder Parkgebühren erhoben werden oder die Parkdauer zeitlich begrenzt werden.
Fast könnte man meinen der Shuttlebus sei nur eingerichtet worden, um zu beweisen, dass er nicht genutzt wird. Die Notwendigkeit der Erreichbarkeit des Schwimmbades mit dem Auto wird oft mit dem Hinweis auf ältere Menschen, die den steilen Anstieg nicht mehr bewältigen können begründet. Außer acht gelassen wird dabei, dass diese Menschen in dem Moment, in dem sie nicht mehr ein Fahrzeug steuern können, ganz schnell völlig abgeschnitten sind, wenn es keine Alternativen gibt.
Unabhängig von diesen grundsätzlichen Überlegungen, hat die vorgelegte Planung deutliche Schwächen: am oberen Ende der Kleeberger Straße müssen die Fußgänger die Straße überqueren, bei hohem Andrang mit großem Parkplatzsuchverkehr sicher ein Risiko. Die Autos sollen auf den neuen Parkplätzen quer zur Fahrtrichtung parken, um auf die Parkfläche zu gelangen müssen sie über den Bürgersteig fahren, beim Ein- und Ausparken werden deshalb Fußgänger gefährdet. Gefährdet werden durch ein- und ausparkende Autos auch die Radfahrer, die vom Forsthaus kommend die Kleeberger Straße hinunter in die Stadt fahren. Eine Parkraumbewirtschaftung ist auch beim Bau dieser Parkplätze erforderlich. Ansonsten wird ein großer Teil der Autofahrer erstmal ganz hoch fahren um zu schauen, ob es nicht einen Platz unmittelbar vorm Schwimmbad gibt. Sehr wahrscheinlich muss auch weiterhin an Tagen mit hohem Andrang Security eingesetzt werden um das Chaos zu ordnen.
Die Linke.offene Liste Butzbach kann nicht verstehen warum das vorgelegte Konzept im Bauausschuss einstimmig akzeptiert wurde. Nicht zu verstehen ist insbesondere das Votum der beiden grünen Fraktionen. Sie kämpfen an anderer Stelle um jeden Baum, wenn es um Parkplätze geht stellen sie diese Überlegungen aber zurück.