DIE LINKE. Wetterau: Inklusion darf kein Sparprogramm sein!

DIE LINKE. Wetterau kritisiert, dass die hessische Landesregierung Inklusion als Sparprogramm umsetzt. „Der Geist der UN-Behindertenrechtskonvention wird in Hessen nicht erfüllt“, sagt Gabi Faulhaber, Kreistagsabgeordnete der Linken, die von Beruf selbst Heilpädagogin ist. „Im Gegenteil: es wird versucht, mit Inklusion zu sparen.“

Besonders stört Faulhaber, dass das Hessische Kultusministerium mit den einzelnen Kreisen als Schulträger „Kooperationsvereinbarungen“ über eine „Modellregion Inklusive Bildung“ abschliesst, statt ein Gesamtkonzept für Inklusion an hessischen Schulen zu entwickeln. „Dadurch wälzt das Hessische Kultusministerium Aufgaben an die Kreise ab und entzieht sich der Notwendigkeit, ein flächendeckendes und qualitativ verbindliches Gesamtkonzept zu schaffen.“

Eine solche Vereinbarung wurde im November 2013 auch mit dem Wetteraukreis abgeschlossen. 

 

Das Land will Förderschulen und „Gemeinsamen Unterricht“ abbauen und die frei werdenden Lehrer/innen für inklusiven Unterricht einsetzen. Doch soll Inklusion nicht hinter die bisherigen Standards zurückfallen, müssten nach Berechnungen der GEW (Gewerkschaft Erziehung+Wissenschaft) 5% mehr Lehrkräfte eingestellt werden. Aber die Zahl der Lehrer/innen-Stellen soll bestenfalls gleich bleiben. Die Klassengröße im „Gemeinsamen Unterricht“ betrug 20 Schüler/innen, davon 4 Schüler/innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Dafür gab es eine volle  Doppelbesetzung mit einer Förderschullehrkraft (zuletzt immerhin noch 18 Stunden Doppelbesetzung). Davon sind die Vereinbarungen der „Modellregion“ weit entfernt. 

„Die Modellregionen sind keine Modelle für Inklusion“ , stellt Faulhaber fest. Die Kreistagsfraktion der Linken in der Wetterau hat ein Heft herausgegeben, das „10 Punkte für Inklusion in der Wetterau“ benennt. Darin wird auch ausführlich zur „Modellregion“ Stellung genommen. Sie finden das Heft auf der homepage der Linken Wetterau unter KREISVERBAND/DOKUMENTE.