600.000 Menschen wird jährlich der Strom abgestellt, weil sie die Rechnung nicht bezahlen können. Dies greift Dietmar Schnell, Vertreter der LINKEN in der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Oberhessischer Versorgungsbetriebe (ZOV) bei dessen nächstem Treffen auf. In einer Anfrage will er wissen, wie vielen Menschen in unserer Region den letzten beiden Jahren wegen Zahlungsunfähigkeit von der OVAG der Strom abgeschaltet wurde. Schnell fragt auch nach, ob es im Vorfeld Versuche gab, diesen massiven Eingriff in die Lebenssituation der Betroffenen zu verhindern und welche Formen der Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern es in diesen Fragen gab. Angesichts rückläufiger oder stagnierender Entwicklung der Löhne, Renten und Lohnersatzleistungen wird es für immer mehr Menschen schwierig bis unmöglich, die stark gestiegenen Energiekosten aufzufangen.
In einer zweiten Anfrage will Dietmar Schnell wissen, ob die OVAG bereit ist, für Bedürftige einen Sozialtarif, z.B. 500 kWh pro Jahr und Haushaltsmitglied für die Hälfte des Normalpreises, einzuführen. Dies wäre ein erster wichtiger Schritt, die Zahl der Abschaltungen deutlich zu verringern. Großverbrauchern gewährt die OVAG seit langem Rabatte. „Die Verpflichtung der OVAG auf die Förderung sozialer Aspekte legt einen solchen Schritt nahe. Wir wollen nun wissen, warum bislang nichts in dieser Richtung unternommen wurde“, erklärt Dietmar Schnell abschließend.