Alexander Jakob und Christian Haffner vom Hausärzteverband Wetterau informierten die Fraktion DIE LINKE./Piraten im Kreistag der Wetterau und den Bundestagsabgeordneten Achim Kessler über die hausärztliche Versorgung im Kreis.
Es ist schwierig, Nachfolger/innen für Hausarztpraxen zu finden. Die jungen Ärztinnen und Ärzte müssen erst einmal viel Geld aufbringen, um eine Praxis zu eröffnen. Sie verschulden sich und binden sich zu Beginn ihres Berufslebens. Das schreckt ab. Auch die schlechtere Infrastruktur auf dem Land stellt ein Hindernis dar. Besonders der fehlende ÖPNV wurde genannt. Landärzte absolvieren deshalb mehr Hausbesuche, als ihre Kolleg/inn/en in der Stadt. Und hier lauert noch anderes Ungemach: Sollte ein Hausbesuch bei der Überprüfung der Leistungen als „ungerechtfertigt“ eingestuft werden, drohen Regressforderungen. In der Presse war schon öfter von Hausarztpraxen berichtet worden, die aufgrund von Regresszahlungen aufgeben mussten.
Einigkeit bestand zwischen den Ärzten und der Linksfraktion darin, dass gegen Privatisierungen im Gesundheitswesen Widerstand nötig ist. Gesundheitsversorgung ist Daseinsfürsorge und gehört in öffentliche Hand. Patienten sind keine Werkstücke und die Behandlung darf nicht aus betriebswirtschaftlicher Sicht erfolgen.