Jetzt einen Mietspiegel einführen!

Für den Herbst hat Sozialdezernent Betschel-Pflügel eine Erhöhung der Mietobergrenzen im Wetteraukreis versprochen. „Das wäre ein sehr notwendiger Schritt“, sagt die Kreisvorsitzende der Linken, Gabi Faulhaber, „denn für 5,81 Euro pro Quadratmeter kann in Friedberg, Bad Nauheim oder Bad Vilbel kaum eine Wohnung angemietet werden. Die Mieten liegen meist bei 8 Euro oder darüber.“

Faulhaber kritisiert das gesamte ‚Schlüssige Konzept der Mietobergrenzen‘, das im Wetteraukreis gilt und nach dem Jobcenter und Sozialamt Mietzuschüsse bewilligen. Die Mietobergrenzen hält sie für viel zu niedrig angesetzt.

 

„Statt einer Neuauflage des ‚Schlüssigen Konzepts‘, sollte der Wetteraukreis besser einen qualifizierten Mietspiegel erarbeiten, in dem die realen Mietpreise erfasst werden“, fordert sie.

Im ‚Schlüssigen Konzept‘ wurden zu 89,5 % bereits vermietete Wohnungen zur Berechnung der durchschnittlichen Mietpreise herangezogen. Doch das Bundessozialgericht entschied: die Wohnungen müssen zu diesen Preisen tatsächlich frei sein und angemietet werden können.

„Der Wetteraukreis muss also seine Vorgehensweise ändern“ sagt Faulhaber. „Dazu braucht es einen Mietspiegel, der die Preise auf dem Wohnungsmarkt viel stärker berücksichtigt.“

Faulhaber wünscht sich von den anderen Parteien, dass sie zustimmen: „Im Wahlkampf haben Grüne und SPD auch auf die steigenden Mieten hingewiesen. Ihnen ist bekannt, dass Menschen mit niedrigem Einkommen zu diesen Preisen keine Wohnung bezahlen können. Also müssen auch die Mietzuschüsse steigen.“