Statt für mehr Sozialwohnungen zu sorgen, will die Stadt Karben
städtische Wohnungen verkaufen.
In Groß-Karben im Hof des Degenfeldschen Schlosses liegt ein städtischer Wohnblock. Diese Sozialwohnungen würde die Stadt nun gerne verkaufen.
Stadtrat Stein (CDU) rechtfertigte in der Presse den Verklauf. Er sagte, das Schloß und das dazugehörende Umfeld solle zu einem attraktiven neuen Mittelpunkt von Karben werden.
Anscheinend kann sich Stein einen attraktiven Mittelpunkt nur ohne Sozialwohnungen vorstellen.
Könnte es so sein: Wahrscheinlich hat der mögliche Investor Luxuswohnungen im Sinn und will das Umfeld entsprechend mondän gestalten. Sozialwohnungen? Das ist im gehobenen Wohnen nicht zumutbar. Und diese Vorstellungen werden von der CDU dann unkritisch umgesetzt.
In Karben fehlen preiswerte Mietwohnungen.
Einkommensschwache Familien haben es in Karben schwer, eine preiswerte Wohnung zu finden. Wenn also diese Sozialwohnungen verkauft werden, muss die Stadt für Ersatz sorgen!
Die Frage ist erlaubt: wo entsteht neuer Wohnraum?
Baut die Stadt neu? Kauft sie Wohnungen an?
Doch Stadtrat Stein kann Kritik nicht gut vertragen. Durch eine Presseerklärung der SPD,
in der diese Fragen gestellt wurden, fühlte er sich ziemlich auf den Schlipps getreten.
Er sagte in der Presse, dies sei ein Angriff gegen seine Person. Dass jemand seine Vorstellung von Stadtentwicklung nicht teilt, kann er sich anscheinend ebensowenig vorstellen, wie eine attraktive Stadtmitte mit Sozialwohnungen.
CDU eben.