Vor einem Jahr hat in Hanau, nur 40 km von Butzbach entfernt, ein Täter zehn Menschen aus rassistischen Motiven ermordet. Er war offenbar durch rechte Hetze beeinflusst. Das Gerede von Einzelfällen und Einzeltätern muss endlich aufhören. Die Täter sind oftmals in rechte Netzwerke eingebunden, sie fühlen sich bestärkt von einer Stimmung, die in den letzten Jahren nicht nur von Rechtsaußen befeuert wurde. Hinzu kommt, was ein Überlebender des Anschlags, Piter Minnemann, am vergangenen Wochenende im Namen der Initiative 19. Februar Hanau erklärt hat: „Viele Verhaltensweisen der Ermittlungsbehörden vor während und nach dem Anschlag lassen sich nur durch den strukturellen Rassismus erklären.“