Kreistag soll Familie Sogamanian helfen

Die Fraktion der Linken im Wetterauer Kreistag will während der nächsten Sitzung des Gremiums am Mittwoch, 25. Januar, erreichen, dass sowohl der Kreistag als auch der Kreisausschuss ihr politisches Gewicht dafür einsetzen, dass die abgeschobene Altenstädter Familie Sogamanian wieder nach Deutschland zurückkehren kann. Das teilte Fraktionsvorsitzende Gabi Faulhaber am Donnerstag mit. Einen entsprechenden Antrag haben die Linken bei der Kreistagsvorsitzenden Stephanie Becker-Bösch (SPD) eingereicht. Darüber hinaus soll der Kreistag nach dem Willen der Linken die Abschiebepraxis des Ausländeramts im Fall Sogamanian verurteilen.

Integriert

Angesichts des demografischen Wandels sei es nicht nachvollziehbar, so die Linken in ihrer Begründung, warum Menschen, die in Deutschland integriert seien, nach 14 Jahren kein Bleiberecht erhielten. Die beiden Kinder hätten deutsche Schulen besucht und ihren Schulabschluss gemacht. Ihre Sozialisation und ihre sozialen Bindungen hätten sie in Deutschland erworben. „Sie waren in der Gemeinde integriert – was mit dem starken Engagement ihrer Freunde, Bekannten und Mitbürger/innen für ihr Bleiberecht hinreichend bewiesen ist“, heißt es.

Den Linken sei außerdem nicht ersichtlich, warum die Familie Sogamanian über den Grund ihres Besuchs beim Ausländeramt getäuscht worden, warum so viele Polizisten nötig gewesen und warum die Sogamanians in Handschellen abgeführt worden seien. Sie seien unter dem Vorwand, die Aufenthaltspapiere zu verlängern, zum Ausländeramt bestellt, aber stattdessen von der Polizei abgeholt und außer Landes gebracht worden. Der jüngere Sohn habe an einer Lebensmittelvergiftung gelitten und sei nicht reisefähig gewesen. Die Mutter und die beiden Söhne seien derzeit in Moskau, der pflegebedürftige Vater sei allein in Altenstadt zurückgeblieben.