Werner Schulz ist ein etwas anderer Kandidat. Sozusagen ein Gegenentwurf zur Politik des Sozialabbaus. Er ist auch keiner dieser stromlinienförmigen Karrieretypen. Für ihn steht eine soziale Politik ganz oben auf der Themenliste. Und das nicht nur als Spruch im Wahlkampf.
Der 47-jährige hat Maler und Lackierer gelernt. Er arbeitete jahrelang in verschiedenen Jobs, bevor er wegen einer Schwerbehinderung arbeitsunfähig wurde. Dann erlebte er am eigenen Leib Existenzängste und den Druck im Behördendschungel. Heute betreut er die Sozialsprechstunde des Vereins „Linke Hartz4-Hilfe Wetterau“.
Der Wetteraukreis steht unter dem Schutzschirm. Das heißt: die Ausgaben des Kreises werden drastisch reduziert. Werner Schulz gefällt nicht, dass besonders bei den armen Menschen gekürzt wird. So wurden im Jahr 2012 sechs Millionen im Bereich Jobcenter und Sozialamt eingespart. Offiziell heißt es, wegen der guten Konjunktur gäbe es weniger Bedürftige. Doch deren Zahl ist ziemlich stabil geblieben.
Schulz sagt: „SPD Grüne und CDU tun nichts zur nachhaltigen Verbesserung der kommunalen Finanzen. Sie handeln gegen eine Vermögenssteuer und gegen Steuern auf Spekulationsgewinne oder reiche Erbschaften. Würde man diese Steuern erheben, wäre genug Geld da für soziale Aufgaben. Landrat Arnold von der SPD verwaltet diesen Mißstand. Der CDU-Kandidat Hermann verspricht weniger Kürzungen und eine sozialere Politik. Wenig glaubwürdig! Denn die Wetterauer CDU hat immer allen Kürzungen im Haushalt 2012/2013 zugestimmt.“