In Ihrer Regierungserklärung vor Ostern hat die Bundeskanzlerin die Kommunen dazu aufgefordert, mehr zu Bekämpfung der Covid19 Pandemie beizutragen. Wir denken Friedberg sollte diese Anregung aufnehmen.
Nach Monaten geschlossener Schulen, Geschäften, Restaurants und Kneipen sowie massiver Einschränkung der sozialen Kontakte brauchen die Menschen in Friedberg eine Perspektive aus der Pandemie heraus. Bund und Land versagen bei dieser Aufgabe.
Eine Möglichkeit zur Eindämmung der Pandemie ist umfangreiches Testen. Schnell- und Selbsttests tragen dazu bei, Infektionen zeitnah zu erkennen und einzudämmen.
Am wirksamsten sind die Tests dann, wenn sie jeden Tag angewendet werden an dem Kontakte außerhalb des eigenen Haushalts möglich sind. Dies sollte das Ziel für die Stadt Friedberg sein. Um dazu beizutragen sollte die Stadt folgendes organisieren:
– Werktägliche Gruppenspucktests für die Kinder in den städtischen Kitas.
– Werktägliche Schnell- oder Selbsttests für alle städtischen Bediensteten, die in Kontakt mit anderen Personen können kommen.
– Umfassende Bereitstellung von Selbsttests für einkommensschwache Haushalte.
– Klare Aufforderung an die in Friedberg tätigen Unternehmen, mit Ihren Mitarbeitenden ebenso zu verfahren.
– Aufforderung an den Schulträger, im Rahmen eines Modellversuchs an den Friedberger Schulen tägliche Tests durchzuführen.
Wir sind uns bewusst, dass die Maßnahme kurzfristig an einem Mangel an verfügbaren Tests scheitern kann. Aber die Versorgungslage verbessert sich fast täglich. Jeder Test mehr trägt zur Bekämpfung der Pandemie bei.
Wir sind sehr zuversichtlich, dass durch die Umsetzung dieser Maßnahmen viele Infektionsketten unterbrochen und Menschenleben gerettet werden können. Dies entlastet auch das kaputtgesparte Gesundheitsystem und das Gesundheitsamt.
Wenn die Inzidenz gesunken ist, sollte sich Friedberg erneut beim Land um Sondergehnemigungen für Öffnungsschritte bemühen. Es gibt dann gute Argumente dafür.