Linke lehnt Investorenmodell für Kaserne ab und fordert transparentes Verfahren

Gemäß dem Plan des Bürgermeisters möchte die Stadt, dass das gesamte Gelände der ehemaligen Ray Barracks von einem enizgien Investor entwickelt wird. Dabei sollen grundsätzliche Entwicklungsziele festgelegt werden, die auch die Linke.Friedberg anstrebt: Auch uns wäre eine Mischung aus Gewerbe und Wohnen am liebsten, auch wir wollen Grünachsen in dem neu entstehenden Viertel. Wir begrüßen auch ausdrücklich daß die Fläche die für Wohnnutzung geplant ist nun erhöht wurde. Dies ist seit langem eine Forderung von uns. Aber der dort entstehende Wohnraum muß auch Menschen mit normalen und kleinem Geldbeutel zugute kommen. Wir wollen daß mindestens 30 % der Wohnfläche für den sozialen Wohnungsbau reserviert werden. Wie der Bürgermeister sprechen wir uns dafür aus, auf dem Gelände einen Ersatz für die Stadthalle zu errichten!

Aber das vom Bürgermeister forcierte Investorenmodell, das darauf abzielt, dass ein einziger externer Investor das gesamte Gelände erwirbt und entwickelt lehnen wir ganz entschieden ab. Mit diesem Modell werden die städtebaulichen Ziele nicht sinnvoll erreicht. Viele regionale Investoren und Privatpersonen, die einen Bezug zur Stadt und zur Region haben werden so ausgeschlossen. Nur sehr wenige verfügen über das notwendige Kapital die komplette Entwicklung zu stemmen. Auch begibt sich die Stadt so in eine unsinnige Abhängigkeit: Wenn der Investor in wirtschaftliche Schieflage gerät ist die Entwicklung des gesamten Viertels Pfutsch. Bei der vielfältigen Entwicklung des Geländes, mit Arbeiten, Wohnen, Sport und Kultur ist auch fraglich ob ein Einzelinvestor über die Kompetenz verfügt dies bestmöglich umzusetzen.

Es haben bisher drei Investoren in geheimen Treffen Ihre Ideen einzelnen Mandatsträgern vorlegen können. Für diese Geheimniskrämerei haben wir nicht das geringste Verständnis! Hier offenbart sich das vordemokratische Denken des Bürgermeisters.

Die Entwicklung eines kompletten großen Stadtviertels ist keine Geheimsache. Die Öffentlichkeit muss bei solchen Vorhaben einbezogen werden. Daß so etwas möglich ist und es auch dafür Investoren gibt zeigt z.B. die Entwicklung der Hanauer Innenstadt, bei dem die Pläne vorher bei einem Bürgerwochenende öffentlich präsentiert wurden.

Wir wollen daß die Entwicklung des Geländes in öffentlicher Hand stattfindet. Der Bund hat ein Programm eingerichtet, daß Städte und Gemeinden bei dem Erwerb von Kasernen unterstützt und Ihnen Preisnachlässe gibt. Offensichtlich hat die Verwaltung diese Option nie ernsthaft in Erwägung gezogen.

Zur Entwicklung des neuen Viertels wollen wir eine Entwicklungsgesellschaft gründen, die als Eigenbetrieb der Stadt eingerichtet wird. Sie soll das Gelände erwerben und die Entwicklung gemäß den städtebaulichen Zielen Friedbergs vorantreiben. Dabei ist es durchaus möglich einzelne Bereiche von externen Investoren entwickeln zu lassen. Aber in einem überschaubaren und transparenten Rahmen. Die Gewinne die aus der Entwicklung sollen der Stadt zugute kommen und nicht den Anteilseignern eines Großinvestors. Damit kann man auch die Finanzierung einer neuen Stadthalle sichern ohne den Haushalt zu belasten.“