Die Linke Fraktion besuchte die Musikschule Friedberg. Dabei wurde Sie vom (neuen) Leiter der Musikschule, Kevin Burg empfangen.
Burg erklärte umfassend die Arbeit und Aufgaben der Musikschule Friedberg. Er wies auch darauf hin, dass es durch ein Urteil des Bundessozialgerichts Änderungen in der Mitarbeiterstruktur geben muss. Die bisher umfassend genutzte Praxis von Honorarkräften kann demnächst nur noch in Ausnahmefällen stattfinden. Die meisten Lehrkräfte werden in fester Anstellung beschäftigt sein.
Linke und Musikschule begrüßen diese Regelung im Sinne der Beschäftigten grundsätzlich. Sie führt aber auch dazu dass Mehrkosten in Höhen von vorr. 100 T€ pro Jahr entstehen.
Ergänzend stellt sich das Problem, das die Lehrkräfte in Friedberg aufgrund des geringen Zuschuß schlechter bezahlt werden als in anderen Musikschulen. Es ist daher sehr schwierig überhaupt qualifiziertes Personal zu finden.
Vor dem Hintergrund wies der Leiter der Musikschule darauf hin, dass die musikalische Bildung in Friedberg im bundesweiten Vergleich sehr schlecht dasteht. Die Zuschüsse von Land, Kreis und Stadt sind unzureichend. Deshalb kosten auch bereits 30 min Einzelunterricht pro Woche 78 € im Monat. Bei diesen hohen Kosten haben Kinder aus einkommensschwachen Familien kaum eine Chance ein Instrument zu lernen. Musikalische Bildung bleibt etwa einem Drittel der Kinder verwehrt, einfach weil Sie arm geboren wurden. Dies wird auch durch den angebotenen Sozialtarif nicht wirklich gemildert. Da die Kosten für den Sozialtarif von der Musikschule selbst getragen werden müssen sind die Kosten auch mit Ermäßigung noch zu hoch. Und die Musikschule kann es finanziell auch gar nicht leisten, einem Drittel Ihrer SchülerInnen eine Ermäßigung anzubieten.
Vor diesem Hintergrund spricht sich die Linke für eine deutliche Erhöhung des städtischen Zuschuß aus. Dass MusiklehrerInnen in Friedberg dauerhaft unterbezahlt sind ist kein Zustand für uns. Aber auch der Druck auf Kreis und Land muss erhöht werden. Wir würden uns freuen hier unseren neuen Bürgermeister im Einsatz für die Kinder in der Hauptstadt der Wetterau zu sehen. Die Musikschule soll in die Lage versetzt werden Ihren Bildungsauftrag ordentlich zu erfüllen.
Und wir fordern ein zusätzliches Budget für den Sozialtarif. Für einkommensschwache Familien sollten die Entgelte um mindestens die Hälfte, besser jedoch 2/3, reduziert werden. Die Kosten dafür sind zum größten Teil von der Stadt zu übernehmen.
Um das umzusetzen müssen Verwaltung und bürgerliche Fraktionen Ihre Blockade gegenüber dem von Grüne, SPD und Linke beantragten Friedberg-Pass endlich aufgeben. Mit einem solchen Pass könnte man endlich auch armen Familien helfen angemessene Bildung und Kultur zu erleben.