Prävention und Planung ist nur möglich, wenn man genau informiert ist!
Die Fraktion DIE LINKE. / Piraten stellte zur Kreistagssitzung am 29. März 2017 den Antrag, dass zukünftige Sozialberichte die sozialen Verhältnisse in der Wetterau abbilden müssen. Sie sollen als Arbeitsgrundlage für eine präventive Sozialpolitik im Wetteraukreis dienen können.
Die Fraktion führt in diesem Antrag Kriterien auf, was ein wirklicher Sozialbericht beinhalten muss. Sie finden den kompletten Antrag unter Kreistag/Anträge auf dieser homepage.
In der Antragsbegründung führte die Fraktion aus:
„Der Bericht zur Armutsentwicklung in Deutschland 2017, den der Paritätische Wohlfahrtsverband kürzlich veröffentlichte, zeigt, dass die Armut in Deutschland auf einen neuen Höchststand von 15,7 Prozent angestiegen ist. Es wurde in den zugrunde liegenden Untersuchungen deutlich, dass es einen langjährigen Trend zu wachsender Armut gibt.
Erstmals ermöglicht der Bericht des Paritätischen einen Zehn-Jahres-Vergleich. Es zeigt sich, dass die Armut auch in allen westdeutschen Bundesländern mit Ausnahme Hamburgs und Bayerns merkbar angestiegen ist.
Bei allen bekannten Risikogruppen hat die Armut im Vergleich zum Vorjahr noch einmal zugenommen: Bei Erwerbslosen auf 59 Prozent, bei Alleinerziehenden auf 44 Prozent, bei kinderreichen Familien auf 25 Prozent, bei Menschen mit niedrigem Qualifikationsniveau auf 32 Prozent und bei Ausländern auf 34 Prozent. Alarmierend ist im Zehn-Jahres-Vergleich insbesondere die Armutsentwicklung bei Rentnerinnen und Rentnern. Ihre Armutsquote stieg zwischen 2005 und 2015 von 10,7 auf 15,9 Prozent und damit um 49 Prozent.
Diese Entwicklung fordert die Politik zu einem entschlossenen Handeln auf. Natürlich in erster Linie die Bundes- und Landespolitik. Aber auch die Kommunen können sich nicht weiter wegducken!
Es muss um präventive Sozialpolitik gehen. Dazu gehört eine fundierte Kenntnis der sozialen Verhältnisse vor Ort. Politik muss entschlossen Handeln und eine Sozialpolitik entwickeln, die alle Menschen mitnimmt indem sie Armut bekämpft und soziale Ungleichheit verringert.“