Zur Kreistagssitzung am 28. August 2013 beantragt DIE LINKE die Rücknahme von Kürzungen bei Noteltern.
Ambulante Pflegeeltern (Noteltern) nehmen Kinder auf, die vom Jugendamt in Obhut genommen werden. Dies ist notwendig, wenn ein Kind verwahrlost oder bedroht ist. Mit viel Engagement betreuen die Noteltern diese traumatisierten Kinder. Doch ihre Arbeit wird nicht honoriert.
Der Wetteraukreis hatte das Entgelt der ambulanten Pflegeeltern (Noteltern) zu Jahresbeginn stark gekürzt. Bisher erhielten die Noteltern 70 Euro am Tag – also 2100 Euro monatlich. Jetzt erhalten sie nur noch in den ersten vier Wochen 70 Euro, in den darauffolgenden vier Wochen 50 Euro und danach nur noch 35 Euro monatlich.
„Würden Sie eine so verantwortungsvolle Arbeit für 1050 Euro (30 mal 35 Euro) machen wollen?“ fragt Gabi Faulhaber, Kreistagsabgeordnete der Linken. Sie hat sich mit Noteltern unterhalten und macht auf die Belastungen dieser Arbeit aufmerksam: „Die Kinder kommen mit körperlichen und seelischen Verletzungen zu den Noteltern. Sie benötigen längere Zeit intensivste Zuwendung und Betreuung. Bis eine dauerhafte Lösung für ein Kind gefunden ist, bleiben diese Kinder bei den Noteltern. Vorgesehen ist eine Unterbringung von drei Monaten. Doch oft wird daraus mehr als ein Jahr. Feste Arbeitszeiten gibt es nicht. Noteltern haben 24 Stunden Bereitschaft. Ihr Einsatz erfordert hohes soziales Engagement und großes pädagogisches Geschick. Zudem kümmern sie sich um Fördermaßnahmen und medizinische Behandlungen, nehmen an Hilfeplangesprächen und Fortbildungen teil. Ein Auto wird vorausgesetzt.“
DIE LINKE. Kreistagsfraktion hält Einsparungen in diesem Bereich für unverantwortlich. „Es ist doch zu erwarten, dass Noteltern zukünftig nicht mehr bereitstehen, wenn ein Kind in Obhut genommen werden muss, wenn sich diese Arbeit nicht mehr rechnet“, begründet Faulhaber den Antrag der Linken.