Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
1. Die Stadt Karben nutzt die Parkplatzfläche an der S6 in Okarben und Groß-Karben für den Bau von Solaranlagen als Überdachung.
2. Wird Gewerbe innerhalb Karbens angesiedelt, werden die Parkplätze verbindlich mit Solaranlagen überbaut.
3. Bei Neuansiedlung von Gewerbe werden Solaranlagen an den Fassaden oder auf den Dächern verbindlich in die Bebauungspläne aufgenommen.
4. Bei den größeren geplanten Wohngebieten im Innenstadtbereich werden Solaranlagen auf den Dächern in die Bebauungspläne aufgenommen.
5. Die Stadt Karben baut selbst oder beteiligt sich wo immer möglich an den Solaranlagen.
Begründung:
In den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Würtemberg, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein gibt es bereits eine Pflicht zur Überdachung von Parkplätzen mit Solaranlagen. Die Verpflichtung ist abhängig von der Anzahl der Stellplätze.
In Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg und Niedersachsen betrifft die Solarpflicht Gewerbebauten.
Für Hessen gilt hier leider „Hessen hinten“ und es gibt keine Bestimmungen zu Solaranlagen.
Das sollte Karben aber nicht davon abhalten, selbst oder in Kooperation mit der OVAG und/oder Energiegenossenschaften Solaranlagen zu errichten.
Dafür ist kein extra Flächenverbrauch notwendig.
Solaranlagen als integrierte Bebauung bieten viele Vorteile:
Glasfassaden und Glasdächer dienen bei Integration von Solarzellen zur photovoltaischen Stromgewinnung. Die einfallende Sonnenstrahlung wird dabei mittels Solarzellen in elektrische Energie umgewandelt und kann selbst genutzt oder in das öffentliche Netz eingespeist werden.
Die Investitionen in Solarerzeugung nützt damit längerfristig der Stadtkasse, wenn sich die Stadt selbst engagiert, was in Zeiten dauerhafter kommunaler Unterfinanzierung eine sinnvolle Zukunftsoption darstellt.
Auch die Bauherren haben davon Vorteile:
Solarzellen werden gleichzeitig zur Stromproduktion und zur Verschattung von Gebäuden eingesetzt, so dass dieser Synergieeffekt höchstwahrscheinlich auch eine Kostenersparnis für Investoren nach sich zieht.
Bei größeren Neubaugebieten mit Wohnraum können damit die Kosten für Energie für die Mieter/Bewohner niedrig gehalten werden.