Am 8. Juni 2013 trafen sich 12 000 Menschen in Frankfurt am Baseler Platz. Eine Woche nach den Polizeiübergriffen auf blockupy zeigt ein großer bunter Demonstrationszug, dass man sich die Einschränkungen der Versammlungsfreiheit nicht gefallen lassen will. Demokratie sieht anders aus!
Ein fantasievoller Protestzug zog sich durch Frankfurt – entlang der Route, den die angegriffene blockupy-Demonstration am 1. Juni nehmen wollte. Inzwischen haben zahlreiche Organisationen und Persönlichkeiten die ungesetzlichen Übergriffe der Polzei verurteilt. blockupy war erlaubt und das Gericht hatte die Demo-Route ausdrücklich genehmigt. Dennoch wurde versucht, die Teilnehmer als „gewalttätig“ zu diffamieren und zu kriminalisieren. Man wollte keine antikapitalistischen Proteste. Doch das ging nach hinten los: blamiert haben sich der hessische Innenminister und die Polizeileitung.
Hessens Innenminister Boris Rhein versteht den Ummut und die Aufregung nicht: für ihn waren die blockupy-Demonstranten „vermummte Gewalttäter“. Sie trugen schließlich Sonnenbrillen und Regenschirme. „Schutzbewaffnung“ nennt das die Polizei.
Aus Protest waren viele Teilnehmer/innen am 8. Juni mit Sonnenbrillen und Regenschirmen erschienen. Immerhin kam es dieses Mal zu keinen gewalttäigen Übergriffen der Polizei. Stattdessen hielten sich Beamte ohne Helme und ohne martialische Bewaffnung im Hintergrund. Und siehe da: nichts passierte. Seltsamerweise erreichte der lange Zug den Kundgebungsort vor der Europäischen Zentralbank friedlich, feiernd, tanzend.
Die Redner/innen der Kundgebungen machten deutlich: die Mehrheit der Menschen braucht ein friedliches Europa, ein soziales Europa! Ein Europa der Banken und Konzerne, der Spekulanten und Lohndrücker brauchen die Menschen nicht!