Schaufensterantrag der NPD: Mohren-Apotheke

Rede Kreistagssitzung am 18. April 2018
TOP 13: Keine Namenszensur der Mohren-Apotheke

Vorbemerkung: Es gibt keine Aktionen in Friedberg gegen die Mohren-Apotheke. Es ist ein reiner Schaufensterantrag.

Sehr geehrter Herr Kreistagsvorsitzender,
Meine Damen und Herren,

Es gibt in Deutschland etwa 100 Mohren-Apotheken.
Nachdem der Ausländerbeirat Frankfurt eine Namensänderung beantragt und auf die rassistisch-kolonialistische Bedeutung des Beriffs „Mohr“ hingewiesen hatte, gab es eine öffentlich Debatte um den Apothekennamen. 
Wir finden: diese Debatte muss man führen! Egal, ob dann am Ende die Apotheke weiter so heißt oder nicht! Mohr bezeichnet heutzutage nunmal einen kolonialen, rassistisch diskriminierenden Begriff.

Aber Mohrenapotheke ist nicht per sé postkolonial.
Historiker verweisen darauf, dass der Begriff wahrscheinlich von „Maure“ kommt und darauf hinweist, dass im Mittelalter die islamische Medizin fortschrittlicher gewesen ist als im Abendland. Der Name der Apotheke hätte damals angezeigt, dass sie Arznei aus dem Morgenland importiert und verkauft.
Diese Argumente spielen in der derzeitigen Debatte um den Namen eine Rolle. Und, dass sich offensichtlich schwarze Menschen von dem Begriff diskriminiert fühlen. Wofür sie jedes Recht haben!

Dass sich jetzt die NPD völlig unqualifiziert in die Debatte einzumischen versucht, war eigentlich zu erwarten. Doch übrigens: Zur deutschen Kultur gehört auch, dass man in korrekter Orthografie schreiben kann.