Schönreden hilft nicht immer

Das Sozialgericht Gießen hat am 4. April einer Untätigkeitsklage gegen das Jobcenter Wetterau stattgegeben. Der Überprüfungsantrag eines Hartz4-Empfängers, dem man die Heizungs- und Mietkosten kürzte, wurde mehr als acht Monate nicht entschieden.

„Wir begrüßen dieses Urteil“, sagt Gabi Faulhaber, Kreistagsabgeordnete der Linken, „denn immer wieder berichten uns Hilfesuchende von sehr langen Bearbeitungszeiten. Doch der Leiter des Jobcenters, Wiedemann, redet dieses Problem schön. Im März erst hatte er dem Ausschuss für Jugend, Soziales und Gesundheit versichert, die Bearbeitungszeiten würden sechs Tage betragen.“

 

Faulhaber hält dies für reines Wunschdenken. „Oft warten die Menschen wochenlang auf ihre Bescheide. Daran hat auch die Umstrukturierung im Jobcenter nichts geändert. Die Sachbearbeiter/innen scheinen überlastet zu sein. Sie kommen mit der Bearbeitung nicht nach.“

DIE LINKE. vermutet, dass im Jobcenter Wetterau die Personaldecke zu dünn ist und dringend mehr Mitarbeiter/innen eingestellt werden müssten. Hier sieht Faulhaber auch den Wetteraukreis in der Pflicht, der zu 50 Prozent Teilhaber des Jobcenters ist.