Friedberg/Housing Area: 15 Sozialwohnungen sind viel zu wenig!

Die Linke.Friedberg begrüßt daß nun konkrete Zahlen für den Neubau von Sozialwohnungen in der Housing Area öffentlich sind. Laut Aussage des Bürgermeisters baut die Stadt dort 15 Sozialwohnungen Es ist offensichtlich daß dies viel zu wenig ist. Es warten regelmäßig etwa 300 Personen auf eine Sozialwohnung in Friedberg. Hinzu kommt, daß immer wieder Wohnungen aus der Sozialbindung herausfallen.

Deswegen war der Antrag, in der Housing Area mindestens 35 Wohnungen durch die Stadt errichten zu lassen, auch richtig und notwendig. Wir bedauern sehr daß die anderen Fraktionen mit Ausnahme der Grünen diese Idee nicht unterstützen wollten. Die angebliche Begründung dazu war:“Die Planungen zur sind abgeschlossen, das geht nicht mehr“. Diese Begründung ist nicht nachvollziehbar. Schließlich unterscheidet sich ein Sozialwohnung baulich nicht von einer normalen Mietwohnung. Es ist also eine organisatorische (und finanzielle) Aufgabe, mehr Wohnraum für arme Menschen zu schaffen. Wenn der Wille dazu da ist, kann man das organisatorisch umsetzen.

Die Linke.Friedberg wird deswegen weiter für das Menschenrecht auf Wohnen kämpfen: Es ist von Seiten der Verwaltung geplant, den Ringschluß am Steinernen Kreuz zügig voranzutreiben. Für uns ist klar, daß sich die Stadt dort stark im sozialen Wohnungsbau engagieren muß.

Vollkommen weltfremd zeigt sich unser Bürgermeister wenn er in diesem Zusammenhang behauptet, die Wohnungen der Frankfurter Wohnungsbaugesellschaft AGB seien auch für Geringverdiener bezahlbar. Dies wird schon anhand eines einfachen Rechenbeispiels deutlich: Die Miete für die Wohnungen im Passivhausstandard sollen dort bei 9,50 € pro qm liegen. Eine Familie mit 2 Kindern brauch eine Wohnungsgröße von 80 bis 100 qm. Mit Betriebskosten und Steuern werden für diese Familie also etwa 1000 € pro Monat an Miete fällig. Bei einem geringen Einkommen von 20 bis 25 T€ netto im Jahr bedeutet dies, das mehr als die Hälfte des Einkommens für die Miete drauf geht. Dann bleibt zum Leben nichts mehr übrig.

Im Nachgang des Antrags lobte sich Keller auch dafür, daß die Stadt Friedberg überhaupt Sozialwohnungen baut. Viele andere Städte würden nichts tun. Er verwies dabei auf Bad Vilbel, wo Wohnungen gebaut werden, die sich ein Normalverdiener nicht leisten kann. Das ist zynisch: Zum einen ist eine falsche Politik in anderen Städten kein Grund, das Menschenrecht auf Wohnen in Friedberg zu missachten! Zum anderen werden ja auch in der Kreisstadt Wohnungen gebaut, die sich kein Normalverdiener leisten kann. Die qm-Preise die z.B. im Kaisercarree verlangt werden liegen jenseits des Geldbeutels normaler Menschen.