Der Landrat hat keine politischen Perspektiven für den Wetteraukreis
„Die gut funktionierende und fachlich hochwertige Schuldnerberatung von Caritas und Diakonie wurde ausgehebelt, um eine fragwürdige Einsparung zu erreichen,“ kritisiert die Kreistagsfraktion der Linken Wetterau die Vergabe des Wetteraukreises an billigere Dienstleister.
„Einmal mehr wird an den Schwächsten gespart“, sagt Gabi Faulhaber, Kreistagsabgeordnete der Linken. „Und außerdem kann man sich an fünf Fingern ausrechnen, dass die Qualifizierung und Entlohnung der neuen Schuldnerberater bei geringerem Budget auch geringer ausfallen wird.“
Der Wetteraukreis hat in den vergangenen Jahren ein drastisches Sparprogramm umgesetzt. Vor allem beim Sozialetat wird gestrichen und gekürzt: Der Rotstift wurde zum Beispiel angesetzt bei der Betreuung der Noteltern, der psychosozialen Beratung, bei einigen örtlichen Hausaufgabenhilfen, beim Schülertransport, bei den Kosten der Unterkunft für Hartz4-Leistungsberechtigte und mehr…
„Sollen das die politischen Visionen des Landrats sein: Sparen ohne Rücksicht auf Verluste? Ist das eine politische Perspektive für den Wetteraukreis, als Musterschüler im Kürzen und Einsparen zu gelten?“, fragt Faulhaber. „Der Landrat rühmt sich in der Presse, weil der Haushalt des Wetteraukreises angeblich mit einer Million plus abschließen wird. Doch er lässt weg, zu welchem Preis dies geschieht. Und vor allem ist nicht davon auszugehen, dass sich die Einnahmesituation in der nächsten Zeit ändern wird, so dass das Sparen auch zum Erfolg führt.“
Faulhaber ist sich sicher, dass in erster Linie den Kommunen das Geld fehlt, weil es in diesem Land keine Steuergerechtigkeit gibt und große Vermögen eben nicht genügend zur Finanzierung der öffentlichen Daseinsfürsorge herangezogen werden.