Rede auf der Kreistagssitzung vom 17. 5. 2023
Herr Kreistagsvorsitzender, meine Damen und Herren,
Die Stadt Viernheim versucht seit mehr als einem Jahr eine zusätzliche Möglichkeit, um Wohnraum zu mobilisieren.
„Vermiete doch an die Stadt“ ist das Motto des Viernheimer Modells.
Die Stadt mietet leerstehende Wohnungen von den Eigentümern an und vermietet sie als sozialen Wohnraum an Untermieter weiter, die auf dem „freien Wohnungsmarkt“ chancenlos sind.
Diese sozialpolitische Maßnahme wirkt der Wohnungsnot im unteren Preissegment ein bisschen entgegen.
Und die Einführung eines solchen Modells könnte private Leerstände beseitigen.
Die gibt es auch überall in den Wetterauer Kommunen – oft weil Eigentümer leerstehender Wohnungen berechtigte Ängste haben, mit der Vermietung oder mit den Mietern nicht klarzukommen.
Das Konzept bringt auch den Haus- und Wohnungsbesitzer:innen einige Vorteile.
Sie können sich auf die Mietzahlungen verlassen, da der ‚Papierkram‘ vom Kreis erledigt wird. Muss nach dem Auszug der Untermieter renoviert werden,
wäre der Kreis Ansprechpartner.
Die Verwaltung wird auch aktiv, wenn es Probleme mit den Untermietern gibt – zum Beispiel wenn ein Untermieter sich weigert, auszuziehen oder der Lebensstil nicht kompatibel ist.
In Viernheim gab es nach nur einem Jahr Laufzeit des Modells viele Vermietungsangebote aus der Bevölkerung.
In diesem einen Jahr, konnte Viernheim
70 Wohnungen für insgesamt 246 Personen zur Verfügung stellen. Viernheim ist eine Stadt mit 34.000 Einwohnern.
Da ist das schon beachtlich!
Meine Damen und Herren, ein solches Modell kann sozialen Wohnungsbau nicht ersetzen. Aber es ist ein Baustein zur Abmilderung der Wohnungsnot.
Wir bitten um Zustimmung!