Wohnungspolitisches Forum des Vereins „Linke Hartz4-Hilfe Wetterau“

am 10. November 2016, 19 Uhr in Friedberg, Kaiserstraße 2:

Bezahlbarer Wohnraum für ALLE!
Können vor Ort bezahlbare Wohnungen gebaut werden?

„Für Menschen mit niedrigem Einkommen ist es schwer, im Westkreis der Wetterau eine bezahlbare Wohnung zu finden. Luxuswohnungen werden reichlich gebaut, doch Mietwohnungen nicht – von Sozialwohnungen gar nicht zu sprechen“, sagt Anja ElFechtali vom Verein ‚Linke Hartz4-Hilfe Wetterau‘.

 

Sie verweist darauf, dass sich seit 1991 der Bestand an Sozialwohnungen in Hessen halbiert hat. Viele Wohnungen sind aus der Mietpreisbindung gefallen. Kommunale Wohnungen wurden verkauft. In Hessen haben 45 000 Haushalte einen registrierten Anspruch auf eine Sozialwohnung. Diese Menschen können ihren Anspruch jedoch nicht einlösen, weil Sozialwohnungen fehlen. Auch bei den Wetterauer Wohnungsbaugesellschaften sind die Wartelisten lang.

Anja ElFEchtali kritisiert, dass viele Haushalte inzwischen schon die Hälfte des Familieneinkommens oder mehr für Miete zahlen müssen. Besonders Geringverdiener/innen, Alleinerziehende, Rentner/innen, Erwerbslose, Auszubildende und Studierende benötigen jedoch bezahlbaren Wohnraum. Das heißt: die Miete darf nicht mehr als ein Drittel des Haushaltseinkommens kosten.

Der Verein will sich nicht damit abfinden, dass zwar das Problem bekannt ist aber niemand etwas dagegen tut. „Politik darf sich nicht aus der Verantwortung ziehen. Außerdem gibt es Beispiele, wie es anders laufen kann!“, meint ElFechtali.

Deshalb veranstaltet der Verein ein Diskussionsforum mit dem Titel: „Wohnen macht arm. Bezahlbarer Wohnraum für ALLE!“
Eingeladen sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, Betroffene, sozial engagierte Menschenund natürlich Politiker/innen.
Zwei fachkundige Referenten werden Ideen und Beispiele für eine soziale Wohnungspolitik vorstellen und sicher genug Stoff zum Nachdenken und Diskutieren liefern:

Dr. Sebastian Schipper von der Uni Frankfurt ist Humangeograph. Das heißt, er beschäftigt sich mit Stadtforschung. Er wirft einen kritischen Blick auf die Privatisierung öffentlicher Einrichtungen, der neoliberalen Umgestaltung der Städte zu Wirtschaftsunternehmen und der daraus folgenden städteplanerischen Entscheidungen. Derzeit arbeitet er für die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ zum Thema Wohnraumversorgung.

Franz Parteder kommt aus Graz. Dort betreibt die KPÖ seit Jahren eine aktive Wohnungspolitik im Stadtrat. Schwerpunkt ist der Erhalt der städtischen Wohnungen und der Neubau von Sozialwohnungen zu bezahlbaren Mieten. Das wirkt sich mietpreisdämpfend am Wohnungsmarkt aus. Denn auch in Graz spekulieren private Miethaie und versuchen die Mieten nach oben zu treiben.