„Wir wollen uns bei den Flüchtlingen bedanken,“ sagt Daniel Kaufmann, Vorsitzender des Vereins „Linke Hartz4-Hilfe Wetterau“.
„Seit Jahren fordern wir mehr bezahlbaren Wohnraum. Wir fordern für Menschen, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, dass die Grundsicherung einen ausreichenden Anteil für Mobilität beinhalten muss. Wir weisen darauf hin, dass es mehr Lehrer/inn/en und Erzieher/inn/en geben muss und eine gute Förderung für ALLE Kinder. Jetzt endlich werden diese Themen wieder diskutiert.“
Kaufmann weist darauf hin, dass es nicht reicht, Flüchtlingen das Geld für ein Nahverkehrs-Ticket von ihrem Taschegeld abzuziehen und das als besondere Heldentat auszugeben. Er fordert Mut, die Realität wahrzunehmen: „Inzwischen gelten 20 Prozent der Bevölkerung als arm oder von Armut bedroht. Seit Einführung von Hartz IV werden Menschen, die von Grundsicherung leben, in vielerlei Hinsicht aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Wir brauchen keinen Flüchtlingswohnungsbau, keine Flüchtlings-Tickets und keine Flüchtlingsbildung. Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum, günstige Fahrpreise und eine gute Bildung – für Alle!“
Kaufmann wünscht sich einen Politikwechsel. „Viel zu lange wurden große Vermögen geschont und der Sozialstaat ausgehöhlt. Jetzt merken immer mehr Menschen, dass das der falsche Weg ist. Ohne die Flüchtlinge wäre diese Diskussion wohl noch nicht aufgebrochen.“