Antrag zum Haushalt 2025:
1. Im Haushalt 2024 wird der Betrag zur Unterstützung des Frauenhauses Wetterau um 5000 Euro aufgestockt.
Den Förderbetrag erhält der Trägerverein „Frauen helfen Frauen e. V.“,
Saarstraße 30, 61169 Friedberg.
Bankverbindung: Sparkasse Oberhessen
IBAN: DE80 5185 0079 0030 0080 06 / BIC: HELADEF1FRI
2. Karben informiert mit Plakaten und Flyern über Hilfemöglichkeiten bei häuslicher Gewalt und arbeitet bei der Erstellung des Materials mit dem Verein „Frauen helfen Frauen e.V“ zusammen.
Begründung:
Das Bundeskriminalamt hat im November 2024 gemeinsam mit der Innenministerin ein Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ vorgestellt.
Darin wird aufgezeigt, dass…
… im Jahr 2023 938 Mädchen und Frauen Opfer von versuchten oder vollendeten Tötungsdelikten (+1 Prozent gegenüber 2022: 929) sind.
Dies entspricht einem Anteil von 32,3 Prozent aller Opfer von Tötungsdelikten.
Der Anteil an weiblichen Opfern, die im Zusammenhang mit partnerschaftlichen Beziehungen Opfer von Tötungsdelikten wurden, liegt bei 80,6 Prozent.
Insgesamt wurden 360 Mädchen und Frauen Opfer vollendeter Taten. Demnach gab es 2023 beinahe jeden Tag einen Femizid in Deutschland.
… im Berichtsjahr 2023 52.330 Frauen und Mädchen Opfer von Sexualstraftaten (2022: 49.284 Opfer, +6,2 Prozent) wurden, hiervon war über die Hälfte unter 18 Jahre alt.
… mit 70,5 Prozent die weit überwiegende Zahl der Opfer Häuslicher Gewalt Frauen und Mädchen sind. Im Berichtsjahr stieg die Zahl der weiblichen Opfer um 5,6 Pro-zent auf 180.715 an (2022: 171.076). Die Häusliche Gewalt gliedert sich in Partner-schaftsgewalt und innerfamiliäre Gewalt. Bei Partnerschaftsgewalt sind mit 79,2 Prozent mehr weibliche Opfer betroffen als bei innerfamiliärer Gewalt (54,0 Prozent Frauen und Mädchen).
… dass auch Cyberkriminalität, Menschenhandel und politische Bedrohungen / Gewalt überwiegend Frauen und Mädchen treffen. In allen Bereichen der geschlechtsspezifisch gegen Frauen begangenen Straftaten gibt es einen Anstieg.
Damit hier nicht falsche Schlüsse gezogen werden:
Die überwiegende Zahl der Opfer und Tatverdächtigen ist deutscher Staatsangehörigkeit. Lediglich in der Fallgruppe Menschenhandel ist der Anteil an nichtdeutschen Staatsangehörigen bei Opfern sowie Tatverdächtigen höher.
Fast alle Parteien sprechen davon, es brauche neben der Verfolgung der Täter, besonders mehr Aufmerksamkeit und Schutz für die Opfer. Die neu erhobenen Zahlen und Fakten würden zeigen, dass Hass und Gewalt gegen Frauen ein zunehmendes gesellschaftliches Problem darstellken. Der Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung für von Gewalt bedrohte Frauen müsse mit einem Ausbau der Infrastruktur für Beratung und Schutzeinrichtungen einhergehen.
Die Stadt Karben erreichte einen Überschuss im Haushalt 2023.
Ein Betrag von 5000 Euro würde also den Haushalt 2024 nicht besonders belasten.
Das Frauenhaus, das auch Frauen aus Karben vor Gewalt schützt, könnte mit diesem Betrag seine wichtige Arbeit und die personelle Ausstattung verlässlicher absichern.
Karben ist in der Lage, einen Beitrag zum Schutz von Frauen und Mädchen zu leisten.