Viel Zuspruch bei Aktionstag gegen Hartz4

„Mit Hartz4 und den Auswirkungen der Agenda 2010 wird sich DIE LINKE. nicht abfinden“, sagt Gabi Faulhaber, die Bundestagsdirektkandidatin ihrer Partei im Wetteraukreis.
Sie beteiligte sich am Montag, dem 2. September an einem hessenweiten Aktionstag vor den Jobcentern.

Auch Rudi Kreich, der Landtagskandidat in der südlichen Wetterau war gekommen.
Kreich betonte: „Hartz4 ist ein Druckmittel gegen die Arbeitnehmer/innen. Durch die Agenda 2010 wurden Leiarbeit, Zeitarbeit, Werksverträge und andere Formen prekärer Beschäftigung erst möglich. Wir legen im Wahlkampf den Finger auf diese Wunde. Hartz4 muss durch eine Grundsicherung ersetzt werden und es müssen auch wieder Rentenversicherungsbeiträge für Hartz4-Bezieher/innen eingezahlt werden.“

 

Faulhaber freut sich, dass viele Betroffene am Montagmorgen das Gespräch gesucht haben. „Wir bieten Hartz4-Empfängern und Empfängerinnen nicht nur Hilfe an, sondern ermuntern sie, selbst etwas gegen diese soziale Deklassierung zu tun“, sagt Faulhaber.

DIE LINKE. lehnt das Hartz-IV-System ab und fordert stattdessen eine menschenwürdige Grundsicherung in Höhe von 1050 Euro.

Hartz IV entwürdigt und ist zugleich ein Druckmittel gegen die arbeitenden Menschen. Hartz IV ist die Drohkulisse, wenn prekäre Arbeitsbedingungen durchgesetzt werden sollen. Durch Hartz IV haben sich die Arbeitsverhältnisse grundlegend gewandelt: Es erscheint heute fast normal, dass man von seiner Arbeit nicht mehr leben kann und einen Zweitjob auf 400 Euro-Basis annehmen muss.

Hartz IV-Beziehern wird unterstellt, dass sie überdurchschnittlich krankfeiern. Ärztliche Atteste und Krankmeldungen werden nicht akzeptiert, sondern extra überprüft – sogar mit Hausbesuchen. Hartz IV-Bezieher fungieren so als Blitzableiter und Zielscheibe sozialrassistischer Angriffe. Hartz IV-Bezieher werden daran gehindert, sich zu wehren: Mehr als 1 Million wurden 2012 sanktioniert. Das bedeutet, sie werden existenziell bedroht und psychisch zermürbt. Wir wollen, dass Sanktionen sofort ausgesetzt werden.

DIE LINKE. Wetterau und die „Linke Hartz4-Hilfe bieten Sprechstunden an:
Im Roten Laden in Friedberg, Usagasse 23, finden Bezieher/innen von Hartz4- und Sozialhilfe Unterstützung. Jeden Montag von 14 bis 16 Uhr und jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr.